JEKYLL läutet den Feierabend ein.
Aus einer Flasche mit rotem Wein
will er sich ein Glas eingießen
und das Nachtprogramm genießen.
Entspannen und die Beine hochlegen,
doch langsam beginnt er, sich aufzuregen.
Was dort läuft, trifft nicht seinen Geschmack,
es macht ihn wütend, aber er ist auf Zack.
Nach dem vierten Gläschen Wein
sieht er es überhaupt nicht ein,
dass er hier nicht kommt zu Wort!
Das will er ändern und zwar sofort.
HYDE begibt sich an den Rechner,
verfasst Kommentare, frech und frecher,
gerät so richtig schön in Rage,
entkorkt sogleich die zweite Flasche.
Er liebt es, böse Briefe zu schreiben
und dabei ganz anonym zu bleiben.
Glasig sein Blick und taumelnd der Gang
schlurft er ins Bett, der Tag war lang.
Morgens wacht JEKYLL grübelnd auf,
was lief in der Nacht? War HYDE gut drauf?
Er möchte möglichst schnell vergessen
wer gestern am PC gesessen.
Frisch geduscht und rasiert,
er pfeifend ins Büro marschiert.
Gibt sich sympathisch und charmant,
wie immer, höflich elegant.
Kommentar:Tolles Gedicht, gehört jedoch eher in eine faustische Rubrik:
Im Faustmythos geht es um den hintergründigen Sinn der menschlichen Existenz, um den Menschen in der Zerreißprobe zwischen hellen und dunklen Mächten
"Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen".
(Faust I, Vers 1112 1117)
Kommentar:Dank für deinen Kommentar, ein Anstoß, mal wieder etwas von Goethe zu lesen.
Vor langer Zeit war es ein "MUSS", daher ist nicht viel hängengeblieben.
LG D.
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Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]