Es hat der Christoph Freitagnacht
Sich was Spezielles ausgedacht
Und für Mittwoch um halb sieben
Einen Wettkampf ausgeschrieben

Den Teilnehmern versprach er weise
Äußerst attraktive Preise
Damit sie kommen ohne Murren
Dafür mit starkem Magenknurren

Nun haben wir besagten Mittwoch
Christoph denkt:“ Jetzt fehlt noch
Fast Food für das große Fressen,
An dem sollen sich die Leute messen.“

So geht er in den Keller
Und holt viele Fast Food Teller
Von Burgern bis zur Currywurst
Und auch Getränke gegen Durst

Pünktlich kommen alle Gäste
Zu dem großen Schlemmerfeste
Und Christoph mahnt: „Tut nicht vergessen,
Der Wettkampf heißt „Das große Fressen“,
Gleich tobt hier der Futterkrieg,
Und wer erringen will den Sieg,
Der muss heute bis um acht
Sehr gut sein bei der Essensschlacht,
Also mit Tempo und Entzücken
Alles möglichst rasch verdrücken,
Für die Besten gibt es Preise,
Doch nur der Erste kriegt die Reise,
Auf die Plätze, fertig, los,
Und jetzt macht nichts als Fressen bloß!“

Sogleich schnappt sich der Rainer
Eine richtig fette Käsekrainer
Es folgen Nummer zwei und drei
Dem Rainer ist es einerlei
Dass Käse aus dem Mund ihm spritzt
Und sein Körper furchtbar schwitzt

Aber für den runden Max
Sind drei Würste nur ein Klax
Doch als er dann die Zehnte mampft
Sein Magen sich gar schlimm verkrampft


Und die dicke Melanie
Schafft acht Burger irgendwie
Jedoch der dünne Franz
Isst drei davon nicht ganz
Und gibt dann ganz ermattet auf
Ein Vierter passt da nicht mehr drauf
Auch für den superschlanken Klaus
Ist das Spiel recht schnell schon aus

Susi schaufelt wild hinein
Die Burger mit dem Speck vom Schwein
Da sagt zu Susi Ibrahim:
„Schweinefleisch ist selten schlimm,
Daher ich hiermit dir verkünde,
Schwein zu essen, das ist Sünde!“
So sprach er, und geschwind
Isst sieben Burger er mit Rind

Links von ihm muss Jürgen
Nun bereits entsetzlich würgen
Daneben prahlt der blonde Ernst:
„Von mir du jetzt das Fressen lernst!“
Dann stopft er seinen Rachen
Voll mit ungesunden Sachen

Später ist die Erika
Einem schweren Kollaps nah
Während Harald Bauchweh kriegt
Und vollgestopft am Boden liegt

Dem langen Gerhard wird schon übel
Er kotzt erbärmlich in den Kübel
Aber jeder aus dem Rennen fällt
Der das Essen nicht bei sich behält
Daher wird Gerhard ungeniert
Von Christoph disqualifiziert

Nach einer Stunde wird es schwierig
Doch die Teilnehmer sind gierig
Und haben, kaum zu glauben
Alle nur den Sieg vor Augen
Einzubremsen sind sie nimmer
Und ihr Benehmen, das wird schlimmer
Die Leute grunzen, rülpsen, schmatzen
So mancher fängt auch an zu schlatzen

Und Christoph überwacht
Das große Fressen bis um acht
Dann sagt er: „Jetzt ist Schluss!“
Und es kommt, so wie es kommen muss:

Christoph wusste, gar nicht löblich
So viel zu essen ist unmöglich
Somit es nur Verlierer gibt
Und keiner einen Preis jetzt kriegt
Auch mit Willen und mit Kraft
Hat niemand das Unmögliche geschafft

Viele werden sich nun fragen
Wie konnte Christoph es nur wagen
Die Menschen derartig zu mästen
Und so entwürdigend zu testen?

Daher ich jetzt auf diese Frage
Euch allen eine Antwort sage:
Christoph plante dieses Fest
Für seinen ganz speziellen Test
Er heißt Doktor Christoph Reiter
Und ist ein wirklich Blitzgescheiter
Genau schon wie sein Vater
Wurde auch Christoph zum Psychiater

Schon lang ist seine Theorie
Dass Menschen sind wie Vieh
So geschehen heute
Als die anwesenden Leute
Sich benahmen wie die Schweine
Disziplin kannten sie keine
Zwar dachten sie zu Recht:
„Die Preise sind nicht schlecht!“
Trotzdem ist Fakt, dass Menschen spinnen
Sobald es gibt was zu gewinnen

Jeder wird zu einem Tier
Wenn ihn überkommt die Gier
Bis er schließlich alles frisst
Was zweifellos er selber ist
Christoph wollte mit den Speisen
Diesen Sachverhalt beweisen

Doch so ein Test ist brandgefährlich
Und auf jeden Fall entbehrlich
Ein solcher Wettbewerb ist kläglich
Und der Gesundheit nicht verträglich
Der Test wird Christoph zum Verhängnis
Er kommt wohl länger ins Gefängnis

Von dem Gedicht ist die Moral
Dass jeder Mensch steht vor der Wahl:
„Achte darauf, was du isst,
Sonst bist du selber, was du frisst!“


© Genesis


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