In einer gänzlich schwarzen Nacht
ist Holmes jäh aus dem Schlaf erwacht.
Sofort denkt er sich Ei der Daus,
wir ham' wohl Einbrecher im Haus,
weckt Watson auf, damit der gehe
und mal nach dem Rechten sehe.
Durchs Fenster seh'n sie, blass wie Leichen,
Gestalten durch den Garten schleichen.
"Ich hab' den Braten gleich gerochen,
im Gartenhaus wird eingebrochen."
"Da wird wohl sicher nichts gestohlen,
denn was gibt's denn da zu holen?"
"Ich hab', damit man's nicht entdeckt,
gerad dort mein ganzes Geld versteckt."
"Die Diebe sind, so scheint's nun mal,
doch leider in der Überzahl
und außerdem, wenn ich's recht wähne,
bewaffnet auch bis an die Zähne."
"Ja, Watson, fünf sind's gegen zwei.
Schnell, rufen Sie die Polizei,
damit man uns Verstärkung schickt,
die Kerle in den Kerker kickt."
Als er zurück kommt, Watson spricht
mit ganz bedröppeltem Gesicht:
"Man sagt - es grenzt an Meuterei -
dass nicht ein Mann verfügbar sei."
"Watson, was reden Sie für Sachen?
Muss ich denn alles selber machen?"
Und Sherlock eilt zum Telefon,
Minuten später hört man schon
von überall tatü-tata,
im Nu sind Polizisten da,
drei Streifenwagen oder mehr,
dazu sogar die Feuerwehr,
und Sanitäter noch mit Tragen
entsteigen einem Krankenwagen,
umstellen flugs des Sherlocks Haus,
fangen die Diebe mit Applaus.
Der Watson hat nur blöd gegafft:
"Mensch, Holmes, wie ham' Sie das geschafft?"
"Sie könn' auf den Inspektor warten,
der wird es Ihnen schon verraten".
Der kommt sogleich auch angerannt
und brüllt sie an, ganz wutentbrannt:
"Hey, glauben Sie denn ich bin blind,
ich seh' nicht, wo hier Tote sind.
Sie sagten, dass Sie -kann' drauf wetten-
die Diebe schon erschossen hätten.
Doch was finden wir, wir Doofen?
Ganz putzmuntere Ganoven.
Wir sind umsonst wohl ausgezogen.
Holmes, Sie haben uns belogen."
"Inspektor, ich sag's geraderaus,
beim Lügen kennen Sie sich aus.
Sie sagten doch -und ich verzeih'-
dass nicht ein Mann verfügbar sei.
Meine Lüge kam wie bestellt:
Sie ham' die Täter, ich mein Geld."
Kommentar:Hallo Annegret, schö, dass du die Krimigedichte magst. Wie du an der Nummer siehst, gibt es schon über 40. Schau mal unter Autor Pedda und unter Alex Anders (der Erfinder dieses "Genres"). Wir beide wechseln uns quasi ab. Gruß Pedda
Re: Krimigedicht 41: Sherlock Holmes braucht Verstärkung
ich wußte noch nicht, daß ich Krimigedichte mag. Auf jeden Fall mag ich Gedichte und speziell Sherlock Holmes. Dieses Gedicht zu Sherlock Holmes hat mich gleich überzeugt.
Nur weiter so.
Gruß
Annegret
Re: Krimigedicht 41: Sherlock Holmes braucht Verstärkung
Kommentar:Hallo Pedda,
immer wieder ein Genuss, deine überraschenden Wendungen, nicht nur im Handlungsverlauf, zu lesen!
Gruß, Alex
Ps: Wüsste nicht, was du weglassen solltest. Mach dir keine Gedanken wegen der Länge!
Re: Krimigedicht 41: Sherlock Holmes braucht Verstärkung
Kommentar:Hallo Annegret,
Am besten du schaust nach unter den beiden Autoren Alex Anders und Pedda. Wenn du da unter den Gedichten schaust wirst du auch die Krimigedichte von uns beiden finden. Gruß Pedda
Re: Krimigedicht 41: Sherlock Holmes braucht Verstärkung
Kommentar:Hallo Pedda und Annegret,
entschuldigt, wenn ich mich der besseren Übersicht halber einmische: Die Gedichte 15, 17 und 22 sind von unserem Bruder im Geiste Karwatzki, Wolfgang beigesteuert worden, wobei sich die Nr. 22 auf ein Gedicht eines anderen, vierten Autors mit bezieht, das aber sinngemäß erschlossen werden kann. (der "Ermordete" W. = Wolfgang Karwatzki).
Zum leichteren Finden irgendein Gedicht der genannten Autoren scrollen, dann direkt auf das Autorenbild klicken (oder auch oben auf den Autorennamen der Kommentare!), so erscheint das Autorenportrait. Dort kann man die aufgezeigten Gedichte anklicken und hat somit die gesamte Auswahl des jeweiligen Autors vor sich, muss nun nicht lange nach den Krimigedichten suchen.
Grüße, Alex
Ps: Hi Pedda, auch auf die Gefahr hin, nicht mehr mit dir mithalten zu können, stelle ich weiterhin K'Gedichte ein bis die 50 erreicht sind §;-)>
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Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]