Schlafloses Wohnzimmer

Seit Stunden schlummert alle Welt
Schlafende Menschen überall
Schlafraubende Gedanken trüb
sorgenschwanger nur in mir
Sonntagmorgen um fünf Uhr früh

In beredtem Wohnzimmer
Innenwelt meiner Heimat
Ich hatte sie geformt
Im Glauben
Irrig und gottungleich
Ich gar nicht merk:
Ist doch nicht mein Werk

Stille atmet versteckte Schreie
Spontanattacken zucken
Schnipsel von Erinnerungen pur
So quicklebendige Gegenwart
Sucht eine Hoffnungsspur

Wüste in mir zu beschreiben
wo
wie fang ich an
wo
wie lebe ich dann
wo
wie ende ich wann
wer
weiß zu versteh `n
wenn ich beschreibe,
warum ich dennoch bleibe

Ansporn muss her
auch grausames Jetzt
alleine nicht weiter zu ertragen


Auch, sei es noch so schwer
Alles hilft vermutlich mehr,
als einsam Trübsinn zu blasen
Also will ich es wagen

Du Fremder
Danke unverhoffter Gast
Duck dich nicht weg
Drucks nicht herum
Dreh dich nur um
Durchschaue
Das verwirrte
Drumherum
Depressiver Gedanken

Hoffe doch du
hilfst
hier
heute noch Antwort zu geben

Hab lieben Dank
Herzlichen Dank
Heute rettest du mein Leben


© Wolfgang Karwatzki


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Beschreibung des Autors zu "Schlafloses Wohnzimmer"

Die Ursprünge des Gedichtes reichen bis 1978 zurück. Damals trieben mich Existenzängste um, die Gott-Sei-Dank schon lange verscheucht sind.

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