Erinnerung verharre, verflüchtige dich
und lausche ein letztes Mal dem Wind,
wie er durch die Bäume wispert –
für sich alleine summt und singt,
säuselt vom Elend ein trauriges Lied
das, bis ins Mark, in die Beine zieht,
geschlossen stellen sich die Haare,
stehen kampferprobt, wie die Soldaten,
die Angst und Teufel schon so oft sahen,
mutig, pflichtbewusst, ja, fast hochtrabend,
doch haben ihren Meister letztendlich gefunden,
den sie blauäugig vor Augen gehabt –
er hat sie, ohne zu zögern, geschnappt,
gierig, gefräßig, heruntergeschluckt,
nie wieder einen einzigen ausgespuckt,
wie alles, was ihm in die Quere kommt,
reißt und zerrt er ins sichere Verderben,
schafft immer mehr verdammte Erben,
die sich ihm tapfer – naiv – entgegenstellen,
auch sie werden chancenlos um ihr Leben rennen,
im steten Kreislauf des Unabdingbaren
zahlt alles Lebendige seinen Preis –
diese gnadenlose Endlichkeit …
Herz erstarre, verflüchtige dich
und erinnere dich bitte, bitte an nichts …
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]