Der Kaiser in mir
ist sich seiner Position bewusst.
Geschickt und gern agiert er als Regent.
Er kennt seines Volkes Sinn und Lust.
Kein Untertan, der ihn nicht gern beim Namen nennt.
Und am Ende seiner Regierungszeit
tritt er dankbar ab, ist für das Licht bereit.
Der König in mir
sitzt auf einem kalten Thron.
Golden ist nur der Käfig, in dem er hockt.
Einsamkeit ist des Monarchen Lohn.
Schon lange gibt es nichts mehr, was ihn an seinem Titel lockt.
Lange sah ihn niemand mehr auf seinem hohen Rosse,
er wünscht sich ein paar Freunde nur, in seinem edlen Schlosse.
Der Bettelmann in mir
wird niemals satt.
Nicht Nahrung fehlt ihm, sondern Liebe.
Auf Knien erbittet er, was er nicht hat,
doch oftmals erhält er als Lohn nur Hiebe.
So begrüßt er ihn als Freund, den Schmerz,
durch ihn fühlt er, es lebt, sein Herz.
Kommentar:Liebe Verdichter, welch' ein gut verfasstes "Seelenschmerz"-Gedicht, das von seinen prägnanten Vergleichen lebt!!! Auf Verwandlung ist zu hoffen, dass auch der Bettelmann einstweilen in die Rolle von Kaiser und König schlüpfen kann ... und nicht nur im Märchen.
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]