Wieder stehe ich am gleichen Punkt im Kreis,
und wieder wähle ich den gleichen Weg,
mit Sicht zur Freiheit auf einem schmalen Steg,
glitzerndes Wasser, dass von vergangener Trauer weiß,
gefüllt mit salzigen Tränen, die tropfen - ganz leis

Was die Menschen nicht verstehen,
hält das Meer längst tief verborgen,
Menschen, Tier sind gestorben,
auch das, was damals ist geschehen,
verlangt nicht nach Flucht, sondern nach Wiedersehen

Der Punkt im Kreis ist gleich,
doch was ist Ort, was ist Raum,
ohne Zeit nur unbestimmt, wie Schaum,
ohne Sein, ohne Betrachter, undefiniert und weich
denn erst der Geist macht das sichtbare an Formen reich

Und wenn wir leben,
dann doch, um durch leben zu lernen,
uns wieder und wieder von alten Standpunkten entfernen,
um zu Erkenntnis zu streben,
Liebe zu geben,

Aus diesem Grund
bin ich froh, den gleichen Weg zu wählen,
nicht der Ort hatte vor, mich zu quälen,
im Gegenteil: ich halte es gerade für gesund
sich zu nehmen so manche Stund,
um sich aus Überschüssigen Schichten zu schälen


© Alle Rechte bei Franziska Thiele


3 Lesern gefällt dieser Text.







Kommentare zu "Am gleichen Punkt"

Re: Am gleichen Punkt

Autor: Evia   Datum: 21.08.2015 23:14 Uhr

Kommentar: Und wenn wir leben, dann doch , um durch Leben zu lernen

Danke für deine Wortgedanken , ich mag sie !

Liebe Grüße
Evia

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