Ich will nicht runter in dieses Loch. Nicht schon wieder :(
Nein - du willst mein Fallen nicht stoppen.
Es geht dir gut. Sehr gut sogar. Du schwebst auf Wolke 7...
So falle ich nun ins Unendliche. Allein. Verlassen. Einsam...
Wo ist nun dein Versprechen, mich zu halten in guten und in bösen Tagen?
Dein Schwur, NIEMALS, NIEMALS mich allein zu lassen?
Ich habe dich gehalten als du fielst, habe dein Fallen gebremst, habe dich herausgeholt aus deinem Loch. Nicht nur einmal. Nein - vielmal!
Hab dich herausgeführt aus deiner Einsamkeit, Isolation, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit.
Ich lehrte dich wieder zu gehen. Deinen Weg weiter zu gehen, bergan.
Habe dich begleitet, obwohl es oft für mich sehr schwer war. Aber ich habe dich begleitet. Habe dich unterstützt, gestützt, so lange, bis du wieder allein laufen konntest.
Als du merktest, dass du wieder laufen kannst - bist du davongerannt.
Hast mich zurückgelassen. Meine Hand losgelassen.
Nun rennst du, steil bergauf. Lässt mich zurück. Allein.
Ich habe meinen Dienst getan.
Habe keine Kraft mehr weiterzugehn - im Gegenteil.
Kraftlos sinke ich zurück. Den Weg hinunter. Runter ins Tal.
Nein - noch weiter. Immer weiter - immer weiter runter.
Dunkelheit umgibt mich. Immer mehr.
Ich sinke nicht mehr, es geht immer rascher.
Erst gleite ich, dann, kaum merklich immer schneller , schneller - ich falle, stürze, rase immer mehr der tiefen Unendlichkeit zu.
Gibt es ein Ende? Wann hört es auf?
Ich kann nicht mehr denken - ich kann nichts mehr tun.
Bewegungs- und handlungsunfähig falle ich nun. Willenlos. TOT.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]