Liebe – langsam abgestorben,
durch so Vieles sanft erstickt.
Ohne großen, kurzen Kummer,
ohne Schrecken aus dem Schlummer.
Stetig, heimlich schleichend,
uns grausam schlicht erreichend
- und kalt auf uns nun blickt!
Wir waren blind für unsere Schwächen
und sahen die des anderen nur.
Anstatt darüber klar zu sprechen,
blieb jeder stumm, beleidigt, stur.
Zu spät erkannt! Was nützen nun die Tränen?
Wozu am Ende noch die schöne Zeit erwähnen?
Damit erweck' die Tote ich, die Liebe hieß, nicht mehr zum Leben!
Entzieh' dich nicht der Wirklichkeit,
denn die, die du noch atmend wähnst,
kann uns kein Rosarot mehr geben!
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.