Die Wirklichkeit treibt um ihn Kapriolen,
er sieht und er denkt manchmal nach -
man sammelt seine Tränen in Phiolen,
doch er wird einfach nicht mehr wach!
Er sieht das schleierhafte Tageslicht -
das ihn erhellt, aber er bewegt sich nicht!
Für alle die ihn sorgsam ständig hüten
ist er geheimnisvoll der Welt entrückt -
er darf indessen einsam für sich brüten,
ist weder fähig und auch nicht verrückt!
Bisweilen sagt ein Schatten im Gesicht:
Ich lebe, doch bewege ich mich nicht!
Was hat ihm gar verboten sich zu rühren?
Was fesselt ihn und lässt ihn mitnichten
los, um seine Zeit als Mensch zu spüren?
Er muss auf alles was er kann verzichten!
Gebeugt ist er, im schrecklichen Gericht -
dem bösen, aber er bewegt sich nicht!
Es ist nicht fair und es ist wie ein Fluch -
man hat ihn aussortiert zum Kuschen!
Über ihm, da schwebt das Leichentuch.
So kommt er nicht mehr in die Puschen!
Er wartet starr, auf diese Nachricht -
„Du bist tot, denn du bewegst dich nicht!“
Kommentar:Eine traurige Geschichte, lieber Alf,
mit Gefühl und phantastisch geschrieben!! Chapeau!!
(Hoffe es ist keine Geschichte, die dich und eine dir nahestehende Person
betrifft. Hatte selber so einen Fall in der Familie, man kann einfach nichts tun, evtl. auf ein Wunder hoffen.)
Herzliche Grüße aus dem mitfühlenden Norden, Sonja
Kommentar:Ne, Deutschland pennt schon lange. Das Wachkoma haben wir schon verlassen. Passendes Gedicht zur aktueller Zeit. Besser geht nicht! Klasse geschrieben! Hut ab!
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]