Isolde kommt, um zum Geliebten rasch zu eilen.
Sie kommt zu spät, es gibt nichts mehr zu heilen.
Tristans Antlitz ist tot und bleich,
selbst die Musik wird da ganz weich.
Im selben Maße, wie ihre Gefühle das Verstehen weigern
und sich gleich der Partitur zum Sturme steigern,
Schaut das Publikum höchst fasziniert,
wie Isolde sich im Schmerz verliert.
Mit Tristans Kopf in ihrem Schoß
ist die Todessehnsucht groß.
Sie sehnt sich, es ihm gleich zu tun,
will neben dem Geliebten ruhn.
Der Pianist hämmert nun in seine Tasten,
Es bleibt dem Publikum kein Rasten.
Tristan ist tot, Isolde lebt,
ihr Herz und der Konzertsaal bebt.
Gewaltig braust der Sturm der Noten,
erzählt vom Leiden um den Toten.
Volle 8 Minuten
sehen wir ihr Herz verbluten.
Dann hat Isolde es geschafft,
der Tod hat sie dahin gerafft.
Sie hat um Tristan sehr geweint,
nun ist sie mit ihm vereint.
Die Wagnersche Gewaltigkeit
wird Isolde zum Geleit.
Das Publikum kann es noch gar nicht ganz erfassen,
Da wird es mit einem letzten und finalen Ton entlassen.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]