Überall bist du da,
Trennung von dir ist Tod
Und doch passiert er sekündlich.
Man ist nie im, nie aus dem Lot.
Monumente, geziert von Rissen,
von brechenden Säulen gestützt.
Marmorne, moosige Obelisken,
schläfrige Putten, ergebene Marienfiguren.
Vaterstatuen erhabener Männer,
die einst liebten,
in Stein gehauen,
in die Erde gelassen.
Und in den Blumen tanzen Bienen.
Eine dicke Hummel fällt auf den Rhododendron,
der so manche Stätte beschattet,
friedliche Familien umwuchert.
Hunderte liegen im feuchten Gras,
mehr noch stehen im Sonnenlicht,
umsorgt und verkümmert,
vergessen und erinnert.
Letzte Worte und auch Mahnungen,
Brücken in einen anderen Raum.
Ich stehe vor einer Familienskulptur unter einem Lindenbaum,
lese:
O liebe wie du kannst,
O liebe wie du magst,
denn die Stunde kommt,
die Stunde kommt,
da du an Gräbern stehst und klagst.
Jeder hat hier seinen Platz,
mit einem Bindestrich in Ewigkeit hinein gebunden.
Nur wenige haben ihn wirklich gesucht,
ausnahmslos alle haben ihn gefunden.
Das Leben ist nicht an den Leib gefesselt,
und ist er auch das Hier, das Jetzt,
vor sich selbst ist er sogleich ersetzt.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]