Gleich den letzten Blättern fühle ich mich,
mit kaltem Wind stürmisch vom Baum gefegt.
Geweht ins Leere, gejagt ins Nichts,
von allen getrieben, von allem bewegt.

Wieg im Takte mich mit kahlen Stämmen,
hab Wurzeln tief und find doch keinen Halt.
Kann die Sehnsucht in mir schwer benennen,
verfang und verlier mich in rauhem Spalt.

Aufgeschreckt und mit Eil flieg ich davon ,
eingereiht in die lärmend Spatzenschar.
Doch aus mir heraus dringt kein einzig Ton,
bin Fremdling unter ihnen, wird mir klar.

Versteck mich oft in des Nebels Schwaden,
spül verletzt an Land durch des Lebens Gischt.
Tanz am Abgrund mit nächtlichen Schatten,
werfe von dort aus den Anker ins Licht!


© Anett Wassermann


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