Fünf Jahre bist Du nun schon fort,
ich hoff‘, an einem bess’ren Ort.
Danke, dass Du zur Lebenszeit
noch zur Versöhnung warst bereit.
Ein off’nes Wort, das so viel Gram
und Last von meiner Schulter nahm.
Der Schrecken stand Dir im Gesicht –
Du sagtest nur: „Das wusst‘ ich nicht.“
Zum Abschied gab ich ein Versprechen,
doch konnt’s nicht halten, musst es brechen.
Dein Nachwuchs hat noch nicht gerafft,
welch übles Wort viel Kummer schafft.
Führt fort den Klinsch, verletzte sehr…
…heut kennen wir uns nimmermehr.
Das Gift, das uns vor Jahr’n entzweit,
wirkt dort noch immer – tut mir Leid.
Kommentar:Ich trau mich kaum "gefällt mir" zu drücken - diese Gedanken sind sehr schwer, tief und berührend.
Ich Wünsche dir, dass diese Wunden heilen.
LG, wanderer
Kommentar:Ich danke euch herzlich für eure lieben Kommentare. Der Text von B. Suter gefällt mir sehr. :-)
Dies Gedicht habe ich geschrieben, um aufzuzeigen, was dabei herauskommen kann, wenn man - auch in der Familie - lieber übereinander als miteinander redet...
Leider hat mir die WAZ Essen die Veröffentlichung dieses Gedichts anlässlich des 5-Jahres-Gedenken an meinen Bruder verwehrt. Man fand es wohl unpassend, weil es nicht 'Friede-Freude-Eierkuchen' ausdrückt...
Ich tröste mich allerdings auch mit der Vorstellung, dass mein Bruder noch irgendwie 'da' ist. Ist ein schöner Gedanke.
Nicht nur, weil mein Bruder damals schwarze Kleidung anlässlich seiner Trauerfeier für unerwünscht erklärte, berührt mich in besonderem Maße das Lied 'Euch zum Geleit' von Schandmaul.
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Worte wie „da“ „ce“ und „hä“ hallten durchs Tal,
du warst so laut, um dich selber zu hören.
Tată, es ist still geworden ohne [ ... ]
Als der Liebe Gott die Welt erschuf da machte er viele schöne Spinnlein, putzige Schlängelchen – giftige oder würge – friedliche Löwelchen, ausgesprochen toll gemusterte Leopärdchen und [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
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Auch Wolken haben eine [ ... ]