Glühwein geschwängert
war stets die Luft
man konnte nicht selten
sogar im T-Shirt gehen -
der letzte Prediger uns jetzt
zur Umkehr ruft
mir schwindelt kurz und die Welt
scheint sich in falscher Richtung zu drehen
in meinen alten Hirnstrukturen
regt sich noch stärker als sonst
Widerstand gegen Konsum und
schnöden, eitlen Schein
ich hör das Ticken alter Pendeluhren
und sehne mich danach
in längst vergangner Zeit
noch einmal
ein unschuldiges Kind zu sein
doch Zauber und Magie
lassen sich nicht reanimieren
Mythen und Legenden
siechen unwiederbringlich dahin
wir zahlen in teurer Währung
gewinnen weniger
als wir verlieren
sind ausgeschieden längst schon
aus dem alten Spiel-
und fühlen uns
auf sonderbare Weise
gegen alle Vernunft
noch immer mittendrin'
der grüne Baum
steht merkwürdig einsam
in diesem Jahr
in jeder kleinen und
großen Stadt
der alte Traum
wir träumten
ihn gemeinsam-
leblos scheint er nun -
die Menschheit hat
nicht wirklich
ein gutes Blatt
kostbare Augenblicke
sind nicht zu ergooglen
schaut nach vorn
schaut zurück
schaut in Weihnachtskugeln
auf allen Tannenspitzen
sollen für Euch alle
goldene Lichter blitzen
die Krippe
der Stall
ein Stern -
so nah noch
und doch schon
so fern . . .
die Zukunft ist stets offen
wir dürfen also . . .
zumindest hoffen
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]