Drei Astronomen

Drei Astronomen

Drei Weise - wohl sowas wie Astronomen -
die sahen einst des Nachts ‘nen “Mega-Stern“.
Sie deuteten ihn als Zeichen oder Omen,
dem sie dann folgten - lag er auch von ihnen fern.

Ja, unterwegs da haben sie sich wohl getroffen -
verabredet war‘n sie ja sicher nicht -
und dann bestimmt aus Freude erstmal ein’n gesoffen.
Das war so üblich und darum geliebte Pflicht.

Dass sie alleine – nur zu dritt – die Reise machten,
das glaub‘ ich nicht, dazu war’n sie doch viel zu reich!
Sie zogen los mit ihren Dienern – die bewachten
Gold, Weihrauch, Myrrhe und was sonst noch - ist ja gleich …

Sie gingen nicht zu Fuß – das wäre zu beschwerlich!
Kamele, Pferde, Sänften waren’s doch bestimmt!
Es war ‘ne Abenteuer-Luxus-Reise! Herrlich!
Ich bin die Letzte, die es ihnen übel nimmt …

Wer dann wohl alles vor dem Stall im Dunkeln harrte?
Ob auch die Folgschaft sich das Christuskind besah?
Ob sie es fühlten, dass der, um den sich alles scharte,
der „Heiland“ war? Wie waren sie ihm doch nah!

Wir hörten nichts von ihnen – nur von diesen Dreien -
von Kaspar, Melchior und auch von Balthasar.
Ob denn ein Denir, Geram oder Tad dort wartete, im Freien?
Ich fänd‘ es schön, wär‘ diese Vorstellung auch wahr…

2000 Jahre – sehr viel Zeit – Spekulationen …
Von Mund zu Mund verändert Tatsachen geschwind!
Doch diese Sternendeuter lieben heut Millionen,
egal ob sie erdacht oder Geschichte sind.

© Corinna Herntier

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