Begegnung im Wald


In einer tiefverschneiten Nacht
Hab Spuren ich im Schnee gesehn
Leis ging ich weiter mit Bedacht
Mir war als hört ich Engelsflügel wehn

Als ich den Engel konnt erblicken
Regt sich in mir ein süß Entzücken
Vor Freude mir eine Träne entrinnt
Als es zu mir spricht, das Engelskind:

„Hoffnung und Zuversicht will ich Dir schenken
der Gedanke an Frieden möge stets Dich lenken
Ich wird Dein steter Begleiter sein
nicht nur zur Weihnachtszeit allein“

Er nimmt mich unter seine Flügel ganz sacht
Und ich weiß, dass in dieser so stillen Nacht
Ein schönes Wunder ist geschehn
Hab durchs Engelein Gottes Gnade gesehn

Als er nun öffnet die Flügel wieder
Senk vor Ehrfurcht ich mein Haupt hernieder
Mach bedächtig meine Augen zu
Und verharre sanft in seliger Ruh

Auch der Wald liegt still , als schliefe er ein
Und langsam beginnt es wieder zu schneien
Als schließlich ich beginn wieder aufzusehn
Vernehm ich noch leis der Engelsflügel wehn

Im Herzen so warm und mit Gottes Gnaden
Verlass ich den Wald auf verschneiten Pfaden
Voll Zuversicht gehe ich dahin
Ich kenne nun der Weihnachtszeit Sinn.


(P. Karl-Marx)


© P. Karl-Marx


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