Ich bin in diesem Sommer oft
so sanft erwacht in einem Gestern
und hab dabei gedacht, gehofft
es kämen zu mir wilde Schwestern,
die meinten, sie könnten vor mir knien,
sie würden durch die Zimmer geh’n,
als Frühlingsblumen bunt erblüh’n
und mir die Liebeslust gesteh‘n.
Das war mein Fenster in die Zeit,
die Aussicht auf ein großes Schweben.
Ich war zur Tat und sonst bereit,
denn vor mir stand ein reiches Leben
aus Fleisch und Blut und einer Haut –
so herzerfrischend vor den Augen,
so unverborgen aufgebaut –
sie könnte für den Wahnsinn taugen.
Denn aus der stillen Männerfantasie
erwuchs der Wunsch ein Bild zu malen
aus vollen Reizen, die mich wie
viel tausend Worte, im Verbalen,
wie lang ersehnte Liebesblicke
in diesen Bann der Würde schlagen,
aus dem mich weder Furcht noch Zicke,
in Ungewissheit rückwärts tragen.
In Ungewissheit aus verhexten Uhren,
auf deren Zifferblättern „Welken“ steht.
Ich blick‘ zurück auf tiefste Spuren
und weiß doch nicht was noch vergeht:
das Jahr, von einem Irgendwann bedeckt,
Wirklichkeit, die keinen Boden findet,
wie ein Ereignis, das im Anfang steckt…
Ist meine Zeit im Ganzen unbegründet?
Kommentar:Niemandes Zeit ist unbegründet,
der Gründe sucht, der forscht und gründlich.
Nur wichtig, dass er Gründe findet,
entschieden, deutlich, nicht empfindlich.
Gefällt mir. Sehr.
noé
Kommentar:"In Ungewissheit aus verhexten Uhren,
auf deren Zifferblättern „Welken“ steht."
Alf, was dir nur immer wieder einfällt!
Leider steht das UnWort (du siehst, ich umschreibe und nenne es nicht) auch auf meiner ganz normalen Uhr. Oder ist die auch verhext?!
Gib Antwort, du Hexenmeister (und Meister der wilden Schwestern?).
Gruß u.
Ein kleiner Ort, noch nie von ihm gehört,
der Zufall hatte mich dorthin geführt.
Kutter gegen die Kaimauer dümpeln,
die Wellen wabernd im Morgenlicht funkeln,
der Fischer lässt den Motor an, [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]