Ich reckte mich und streckte mich, die Sonne lockte.
So kräftig grün doch samtig zart – die Jugend.
Bald fester schon und größer auch, das Wachstum stockte.
Im Zeitenwandel wuchs nunmehr die Tugend.
Das Jugendkleid verging, der Sommer stärkte.
Mein tiefes Grün verriet den Lebensstand.
Als ich das blasse Band um meinen Rand bemerkte,
wusst‘ ich, dass nun mein einer Sommer schwand.
Die kühlen Winde ließen meinen Saft verfliegen.
Wir raschelten gemeinsam seinen Takt.
Als ich schon rötlich wurde, konnt‘ er uns besiegen.
Wir fielen taumelnd – unser Lebensbaum war nackt.
Jetzt springt ein Kind durch unsere Haufen dürrer Leiber.
Es wirbelt uns mit lautem Jubel auf,
gibt uns noch einmal Luft, wird uns ein wilder Treiber.
Ein solcher Abschied krönt des Daseins Lauf!
Bald unter weißer Decke wohliges Vergehen.
Kein Blatt, das trauernd ist und missgestimmt.
Ein Raunen, zartes Wispern – dann Verstehen:
Der Lebenskreis uns wieder zu sich nimmt.
Kommentar:Liebe Possum,
du erlebst diese Art des Wandels Down under wohl anders oder gar nicht? Da kannste mal sehen, wie unwissend ich bin ...
Danke für dein Lob!
Cori
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]