Armen und Reichen zugleich
war schon immer verboten, zu stehlen, zu betteln
oder Proteste und Revolutionen anzuzetteln.
Armen und Reichen zugleich
ist seit Menschengedenken verboten,
unter Brücken zu schlafen oder in Paddelbooten.
Armen und Reichen zugleich
ist gesellschaftlich strengstens verboten,
heimlich billigen Fusel zu trinken,
statt in Champagnerorgien zu versinken.
Armen und Reichen zugleich
ist behördlicherseits verboten,
an Haustüren bettelnd aufzulaufen
oder Versicherungsverträge zu verkaufen
Armen und Reichen zugleich
ist strengstens und überall verboten,
ihre Bestechungsbereitschaft auszuloten.
Erlaubt
Armen und Reichen zugleich
war schon immer generös gestattet,
Urlaubsflüge zu buchen, die die Steuer erstattet.
Arme und Reiche zugleich
dürfen sich modisch erlauben,
Nerzmäntel öfter zu tragen,
bevor die im Schrank verstauben.
Armen und Reichen zugleich
ist staatlicherseits unbenommen,
keines oder 7 Kinder zu bekommen.
Armen und Reichen zugleich
kann niemand je verwehren,
im Krieg zu sterben für vaterländische Ehren.
Arme und Reiche zugleich
können spekulative Aktien kaufen
oder sich in der Kneipe besaufen.
Beschreibung des Autors zu "Majestätische Gleichheit vor dem Gesetz"
Das Gesetz in seiner majestätischen Gleichheit ...
„...verbietet es Reichen wie Armen, unter Brücken zu schlafen, auf Straßen zu betteln und Brot zu stehlen“ (Anatole France).
Kommentar:Hi, in manchen Länder ist "Mundraub" im kleineren Maßstab erlaubt. Hab ma sowas gehört ist aber schon lange her, weil es den wahrlich Hungernden hilft zu überleben. Das braucht man bei uns eigentlich nicht mehr, da es Einrichtungen gibt die helfen zu überleben das aber leider nur in größeren Städten glaube ich. Auf dem Land hat man Pech damit. Als Kinder sind wir oft auf Bäume geklettert und haben uns ein paar Kirschen geholt, weil es doch heißt, dass diese in Nachbars Garten doch besser schmecken. :-)
lg Michael
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