Ein einziger, ins Mark gehender Schrei,
zum Schaudern, gellt er durch die Nacht.
Schneidet ein Herz brutal in zwei,
zwischen war und jetzt, eine Wunde klafft,
die niemals mehr zu kitten ist,
er bleibt verschwunden und vermisst.
Behütet und seit Kindheit geliebt,
hat er keine Lust aufs Spießerleben.
Die Vergangenheit, ad acta gelegt,
wird zum Islam konvertieren,
scheißegal – was soll schon passieren.
Brüder und Allah warten schon,
er fand sie glorreich im World Wide Web.
Konnte ihnen tief in die Augen sehen –
plauderte stundenlang im Chat.
Endlich hatte er, was er suchte.
Geht als Dschihadist weit, weit weg.
Die Mutter klagt – hat es geahnt,
den Sohn schert's einen Dreck –
reiste ab, mit dem Koran im Gepäck.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]