Eine vergangene Welt

Windstille Bäume, blutleere Gebäude,
Ein tauber Asphalt unter dem stechend gelben Mond,
Erstickende Stille in einer brennenden Leere,
Und totschwarze Trauer über eine vergangene Welt.

Rastlose Schatten, verwaiste Hoffnung,
Verdummende Gleichgültigkeit und tatenlose Zungen,
Bequeme Passivität, die Täter und
Zeugen dieser verfremdeten Zeit.

Zerstörerische Strukturiertheit,
Verstörender Pflichterfüllungszwang,
Sozialer Terrorismus und der Wahn von Individuen,
Sich willentlich der gesellschaftlichen Folter zu unterwerfen:
Der Albtraum dieser Nacht.

Freiheit, das ersehnte und erstrebte Gut,
Doch verloren, denn es mangelt dem Menschen an Mut,
Sich den Normen der großen Gemeinschaft zu wiedersetzen.
Lieber sinnlos sterben, als sinnfreie Vorschriften verletzten.

War der Gesellschaften Grunde nicht Mitleid anderen gegenüber?
Aber wozu benötige ich dann freiheitsregelnde Gesetzte,
Um friedlich zu leben mit meinem Gegenüber?
Ist mir nicht von Natur aus ein gutes Wesen gegeben?
Mit all den erdrückenden Verpflichtungen und Beklemmungen,
Bringt sich der Mensch um ein freies und emphatisches Leben.


© Jacques Bernard


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