Der Neandertaler war sehr ernst – ihm ging es nur
um das bloße Dasein, allein ums Überleben.
Er kümmerte sich um keinen „Firlefanz“.
Er war doch nur das reine Abbild der Natur -
stumpf und dämlich, „realistisch“ eben:
er kannte weder Kunst, noch Geistesglanz!

Ist er das Zukunftsbild, das wir erstreben,
weil es für manche Leute furchtbar profitabel
und praktisch aussieht, wenn da keiner etwas hat:
so was wie echten Anspruch auf ein schönes Leben?
Für Mächtige ist das wohl nicht praktikabel:
Wohlstand für alle. Da ist der Reiche einfach platt!

Und wirklich, wenn wir uns umschau'n, in der Breite
des Publikums, auf Plätzen, Straßen, in Fabriken,
dann kommen dem schon Zweifel, der da denkt,
der Urmensch wär' verschollen, in der fernen Weite,
der „Vergangenheit“, in die wir rückwärts blicken.
Doch werden wir von neuem nun dorthin gelenkt.

Sehr viele wünschen sie sich, als vor uns stehende,
Vision für aktiv angepeilte Zukunftstage,
in der sich keiner mehr um diesen Umstand schert,
daß sich viele, sinnlos blöde, drehende,
Hamsterräder verteilen auf verhexte Weltgestade -
wo keiner sich, zwecks Gottesgnadentum beschwert!

Neandertaler von Gottes Gnaden

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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