Es tuckert ein Gedanke
Wie ein Trabant an der Schranke;
am Bahnübergang, feuert ein Zug entlang
donnert zornig mit Pfiff und Brausen vorbei,
rasiert die dösende Luft entzwei.
Rasant von A nach K, geht’s nicht ums Hier
Es zählt das Da!
Hunderte Reisende in vibrierenden Sitzen sitzend,
emsige Finger schwitzend über gläserne Schirmchen flitzend,
nichts suchend, alles findend,
den selben Fleck radierend, selbst verschwindend,
tun sie es ihrem Vehikel gleich,
nur ganz vereinzelt sitzen sie und er bleich
wie der Trabant, vor kalten, blanken Schranken,
wissen sie’s der Rückständigkeit zu danken.

Weder die Gesunden noch die Kranken,
am Leben, ergeben,
werden die Ziellosen ewiglich streben.
Ohne Setzen kein Erheben.


© Stephan Jörn


5 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher



Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Vor Schranken"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Vor Schranken"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.