Gebet eines Atheisten

Lieber Gott,
in deinen Augen bin ich ein Sünder,
ohne einen Glauben.
Aber du bist der Schöpfer,
so sagt man doch.
Ich weiß nicht mehr ein noch aus,
und habe so viele Fragen,
die mir, hier unten,
keiner beantworten kann.

Allmächtiger,
sieben Tage brauchtest du,
um diese Welt zu erschaffen.
War das nicht vielleicht zu schnell?
Ist dein Mensch noch nicht vollendet,
für diesen Erdenball?
Oder hast du dir einen Spaß erlaubt,
als du Adam und Eva hast gemacht?

Göttervater,
es geht auf Erden zu viel daneben.
Warum lässt du Kriege zu,
wo Väter sterben, und Mütter und
Kinder um diese weinen?
Warum müssen Kinder vor Hunger sterben,
die doch unsere Zukunft sind?
Du hast geschaffen Pflanz´ und Tier,
genug Nahrung, für alle Menschen hier.
Warum nur?

Schöpfer,
du hast geschaffen arm und reich,
warum sind die Menschen nicht gleich?
Und warum haben die Reichen das Sagen?
Es gibt so viel Geld auf Erden,
es wird vergeudet und verprasst,
dafür würden alle Menschen satt.
Banken bedienen sich bei den Kleinen,
und wenn der Staat kein Geld mehr hat,
erhöhen sie die Steuern schnell.

Allgütiger Herr,
es wird Frieden auf Erden gepredigt,
warum lässt du zu, zu töten, in deinen Namen?
Menschen werden verschleppt und geköpft.
Das ist unmenschlich, sage ich dir,
oder steht das im Koran?
Was sind dann deine Gebetsbücher noch wert,
und ich frage mich,
was ist Religion, und was ist Wahn?
Gib mir ein Zeichen, das wünsch ich mir.

Herrgott,
sind die Naturgewalten vielleicht
ein Zeichen von dir?
Das wäre zwar gut, aber nicht geeignet dafür.
Damit bringst du die Menschen nur in Not.
Viele verlieren Haus und Hof,
und zweifeln damit auch an dir.
Lass alle Menschen auf einer Stufe stehen,
dann wäre die Umwelt nicht mehr krank.
Geld und der Reichtum verdirbt den Mensch,
und sein Denken macht ihm krank.
Für Profit, würde er auch über Leichen geh´n.

Allwissender Herr,
gibt es wirklich nur dich als Gott,
auf diesem Erdenball?
Du hast so viele Namen.
Christus, Allah, Jahwe, Brahma, Jehova,
und was weiß ich noch.
Sind das doch noch Götter, neben dir,
die sich um die wahre Religion streiten?
Sag es bitte mir.

Himmelsvater,
ich bin nicht gegen einen Glauben,
ich wünschte mir, ich hätte einen,
um einen Halt zu finden, in diesem Leben.
Friede, Liebe, Glaube, Hoffnung,
sind das nicht deine Worte?
Aber diese werden,
in deinen Namen besudelt.

Weltenlenker,
gib uns den Menschenverstand wieder zurück,
damit wir leben, Seit an Seit,
und unser schöner blauer Planet nicht untergeht.
Oder schicke die „Sintflut Nummer 2“,
und erfind den Menschen neu.
Aber achte auf die Fehler, die du gemacht,
um zu schaffen nun, was du eigentlich gedacht.

Herr, du höchstes Wesen,
ich hätte noch so viele Fragen.
Will es bei diesem Versuch belassen.
Du weißt was mich betrübt.
Und gib mir Kraft, und zeige mir,
das es dich wirklich gibt.
Ich hätte auch Marx und Lenin
fragen können, aber darauf kann ich
mich auch nicht verlassen.
So kann ich dich nur um Verständnis bitten.
Nun bist du an der Reihe,
ich habe einen Versuch unternommen.

©DG-18.09.2014


© Dieter Geißler


7 Lesern gefällt dieser Text.









Beschreibung des Autors zu "Gebet eines Atheisten"

Kam mir so in den Sinn, als ich heute morgen die Zeitung las.
man möchte etwas tun, aber das ist alles so schwierig.
Dieter




Kommentare zu "Gebet eines Atheisten"

Re: Gebet eines Atheisten

Autor:   Datum: 19.09.2014 1:03 Uhr

Kommentar: Hallo Dieter,
Er hat uns den freien Willen geschenkt und damit darf er zuschauen. Denn eigendlich ist er sardistisch.
Gruss GKN

Kommentar schreiben zu "Gebet eines Atheisten"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.