ursprünglich hatte dieses Gedicht einen zweiten Teil, der meine Auffassung zur Wahrheit erklärte. Mein Mann dazu: "Du gibst mal wieder den Erklärbär."
Ich habe daraufhin den ersten Teil "geschärft" und den Erklärteil weggelassen. Ist ja auch schön, wenn jeder sich seins dazu denkt. So lässt das Gedicht zwei Ausgänge: Man glaubt an das Vorhandensein DER Wahrheit oder man glaubt eben nicht daran.
Ich glaube nicht daran. Ein Mensch ist ein Subjekt und kann nicht objektiv sein. Deshalb kann er nicht DIE reine Wahrheit sagen. Er kann maximal SEINE Wahrheit darlegen. Ihn dazu zu nötigen, DIE Wahrheit zu sagen, kommt, meiner Auffassung nach, der Aufforderung zur Lüge gleich. Er löge also schon, wenn er den Eid ablegte.
Deshalb schlussendlich auch das Fragezeichen hinter dem Titel.
Jetzt bin ich doch wieder zum Erklärbären mutiert ;).
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]