Euch bleibt stumpfsinniger Überdruss,
ein Leben in reichem Überfluss.
Euch bleib die Ferne vom Ungewissen,
leben in geordneten Verhältnissen.
Euch bleibt dieses elitäre Vortäuschen,
besser als Andere zu sein.
Euch bleibt Reichtum anzuhäufen,
sich aus der Armut zu befrein
Euch bleiben die Konkurrenzkämpfe,
so sinnlos sie auch scheinen.
Euch blieben überspielte Magenkrämpfe
und nur heimlich zu weinen.
Euch bleibt das wahre Ich zu kaschieren,
unter falschem Schein.
Euch bleibt diese Welt so zu akzeptieren,
vorgeben glücklich zu sein.
Euch bleibt sich einfach dumm zu stellen,
verwerflicher als dumm zu sein.
Euch bleibt die Stimmung aufzuhellen,
werft jeden Tag Tabletten ein.
Euch bleibt leider keine echte Liebe,
geopfert für dieses Leben.
Euch bleiben nur Bindungsängste und Triebe,
sich Affären mechanisch hinzugeben.
Euch bleibt sich so leer und tot zu fühlen,
wie die euch erschaffene Welt.
Euch bleibt eure Herzen lieber auszukühlen,
als dass man durchs Raster fällt.
Euch bleibt dieses schöne moderne Leben,
das ihr so niemals wolltet.
Euch bleiben aufgeschobene Ausreden,
ihr wisst was ihr tun solltet...
Kommentar:Uns bleibt noch die Sehnsucht, Karsten.., deshalb verliere ich nicht die Hoffnung. Ein sehr klar und deutlich sprechender Text, der Vieles schmerzhaft bewusst macht..
L.G. Ree
Kommentar:Und jenseits aller Affären und allen Überdruss-Überflusses bleibt der einzige Reichtum, die wahre Liebe, an die ich felsenfest glaube, Karsten, und Gott-sei-Dank nicht nur ich...
noé
Kommentar:Ja das Gedicht geöhrt wohl zu meinen düstereren Werken. Aber trotz allem Zynismus gehöre ich auch zu denen, die noch an Liebe glauben und die die Hoffnung nicht aufgeben.
Allerdings habe ich das Gefühl als würde die Zahl der Menschen, die ich mit "euch" bezeichne, in unserer Gesellschaft irgendwie zunehmen.
Kommentar:Auch düstere Gedichte und Texte an sich sind erlaubt, Karsten, wie im richtigen Leben, Teil des Ganzen. Aber ebenso der Gegenpol, s. o. ;o))
noé
Schlaf gut!
Kommentar:Getrieben von falschen Idealen, in einer Welt lebend, die alle gleich zu machen versucht, finden leider viele den Ausgang nicht mehr.
Gerne gelesen...
Liebe Grüße,
Ilka
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Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]