es wär nicht möglich
sagten sie
ne horde bauern
gleich dem vieh
welches unten an der tränke
die körper
in der scheisse schwenkte
es geht sehr wohl
so sagte ich
der degen sticht
und ficht für mich
gen ihrer fetten leiber
und der vor stumpfheit
schalen weiber
bah
was widern die mich an
schlägt perversion
sich einen damm
ist liebe denn der dummheit trost
wie leben diese kreaturen bloß
der makel kann es schwerlich sein
trotz all dem hör ich sie noch schreien
der schmerz scheint gut zu funktionieren
doch tut er dies bei allen tieren
das experiment nicht ganz geglückt
das material ist nicht entzückt
werd prozedur hier bald beenden
ein feuer kitzelt meine lenden
ist schon alles vorbereitet
im hof vorm henker ausgebreitet
ein fest der großen sinnlichkeit
das werk noch nach vollendung schreit
und da kommen sie auch schon
in erwartung von gerechten lohn
nackt in ketten und auf allen vieren
lasst sie nochmal die peitsche spüren
lasst sie quälen
lasst sie pfhälen
lasst ihnen
jegliche gefühle stehlen
und lasst sie auch noch heuten
lasst sie
von bittersüßem
schmerz betäuben
mit scharfen messern und mit seilen
trennt man sich auch von körperteilen
die würde ging schon lange flöten
an diesem ort auch kaum von nöten
so geht alles
seinem wohlverdienten ende entgegen
geordnet und mit gottes segen
weid ich mich an heller pracht
den körpern schwindet bald die kraft
doch macht es gar nichts
läuft alles doch darauf hinaus
endet alles doch
mit freud und graus
Kommentar:Schöner Text, nicht im Sinne von "schön", aber ich glaube, Du weißt, was ich meine. Dein Aufklärer hat nach meinem Dafürhalten nur verbalisiert, was in den Meisten gärt und sie fasziniert und bannt, ohne dass sie sich trauen, es auszuleben. Warum wohl ist Voyerismus so weit verbreitet? Wenn es "die anderen" tun, kann man so schön mit dem Finger auf sie zeigen und sich dabei klammheimlich die Geschmacksfäden aus den Mundwinkeln wischen.
Schöne Gesellschaftskritik, die deine.
noé
Kommentar:Danke fürs lesen und loben!
Dieses verbalisieren ist für mich schon Aufklärung. Viele glaubten ja zu der Zeit noch, das der Sexualtrieb und alles was damit einher geht, etwas unnatürliches und widerwärtiges sei. Manche glauben das ja Heute noch...
Kommentar:Ein Autor hier kommentiert in einem solchen Falle gerne mit "harharr!". Das möchte ich an dieser Stelle einmal plagiieren, weil es am besten passt... ;o))
noé
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Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]