Was sagst du?
Ich verstehe dich nicht!
Du fühlst dich schlecht?
Ja,ja, ich weiß.
Aber denk doch mal nach, es hat doch keinen Zweck, hör auf damit.
Du kannst nicht?
Warum kannst du nicht?
Sie lassen dich nicht?
Was heißt…?
Wer lässt dich nicht?
Wer lässt dich nicht aufhören?
Deine innere Stimme?
Deine was?
Deine innere Stimme?
Kannst du wegen einer inneren Stimme dich so fertig machen lassen?
Du wachst doch jeden morgen auf, und dann?
Und dann setzt du dich an deine Schreibmaschine, und…?
Und dann hämmerst du beidhändig deine Wut in die Tasten!
Ja, ich weiß, es klingt schön, es sind schöne Sachen.
Das macht dir Spaß.
Ja, natürlich, ich kenne auch deine harten Sachen, deine progressiven Sachen, deine revolutionären Schriften, natürlich.
Deine Wut-Sachen.
Gestern, ja du erinnerst dich: du hattest geschrieben.
Ja, ich weiß, der Krieg und all so was.
Ich kenne das, ich kenne das alles.
Und dann?
Ja du findest das jetzt gar nicht lustig, ich weiß, ich weiß.
Was hattest du dir aber dann gedacht?
Und was heißt du erreichst damit etwas?
Wen erreichst du?
Wen?
Einen?
Oder zwei?
Oder viele?
Oder etwa nicht einmal diesen einen?
Findest du das nicht etwas wenig?
Denn wer liest das tatsächlich?
Wer liest das, was du schreibst?
Ich habe nicht gesagt daß du auf die Straße gehen sollst!
Und selber demonstrieren sollst gegen den Krieg, gegen Fremdenfeindlichkeit.
Gegen das Hässliche.
Oder so.
Aber hast du es dir einmal überlegt?
In einer Menge mitzulaufen, ein Ziel vor Augen, eine Einigkeit, ein Wille, für eine Idee sich einzusetzen?
Und nicht nur mit dem, was man da oben das Schreibzentrum nennt, in der Nähe der Hypophyse.
Und hast du es dir auch einmal überlegt, eine direkte Aktion zu machen.
Einen Stein zu werfen?
Ich weiß du hasst es wenn jemand Gewalt ausübt, Steine sind keine Argumente, ja ich weiß, ich weiß.
Aber: bist du nicht unwahrscheinlich frustriert, wenn du am morgen aufstehst , und es hat sich nichts geändert, und du stehst da,
UND SIEHST OHNMÄCHTIG ZU?
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]