Erst kamen sie, sie wegzuzerren
von zu Hause, um sie einzusperren
mit Zäunen, Panzern und mit Minen
nichts als Grenzen ließ man ihnen
ohne ihnen Platz zu geben
müssen sie ohne Brot und Wasser leben
um das Nötigste zu haben
mussten sie sich Tunnel graben
bis jene dann die Angst verspürten
der Hass, den sie zu Felde führten
wenn es andere erfreute?
Was man selber dort einstreute?
So ließen sie die Tunnel fluten
um die Menschen einfach auszubluten
die sie wegzuzerren hingekommen
ihnen Haus und Hof einst weggenommen
machen sie dem Frieden nun zu Opfergaben
weil sie, Dank ihnen, nichts mehr haben
Mensch! Ich glaub‘, du rechnest schlecht!
Zweimal Unrecht gibt noch lang kein Recht
das wir das Elend nicht erkennen
diesen Zustand auch noch Frieden nennen
die ganze Welt, hört ihr sie pfeifen?
Auf Jahrzehnte Leid im Gaza-Streifen!

http://wp.me/pR81q-Fn


© Sebastian Deya


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Kommentare zu "Tödlicher Frieden"

Re: Tödlicher Frieden

Autor: hartmut   Datum: 16.09.2013 17:59 Uhr

Kommentar: Hallo Pacavelli,

könnte ein Friedensschluß den Menschen im Gaza-streifen nicht weiterhelfen?
Hierzulande hat sich die Anerkennung der Nachkriegsgrenzen (nach dem letzten Krieg- im Gegensatz zum vorletzten) recht gut bewährt.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut

Re: Tödlicher Frieden

Autor: Pacaveli   Datum: 16.09.2013 18:52 Uhr

Kommentar: Natürlich könnte er das. Wenn es dann auch wirklich Frieden wäre. Denn Tatsache ist, und genau darum geht es in diesem Gedicht. Das der Gaza-Streifen gar nicht als Kriegsgebiet wahrgenommen wird. Offiziell ist der vorherrschende Zustand dort der Frieden. Ein tödlicher, wie gesagt.

Auch noch jetzt, wo dort schon die ersten Menschen sterben müssen für einen Krieg, der noch gar nicht begonnen hat.

Peace

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