Ein Straßenzug die Stadt durchzieht,
Er senkt zur Spree sich hinab,
und steigt zum Barnim wieder auf,
in hunderttausend Jahren nimmt der Fluß
hier oben wieder seinen Lauf, sagt man.
Bauten der letzten hundert Jahre,
wenige ältere, seh' ich am Weg.
In Schöneberg feierten Türken diesen Tag,
kleine Mädchen mit bunten Tüchern gingen.
Die Staatsbibliothek liegt am Weg,
ein goldenes Walroß aus dem kalten Krieg.
Ein Platz des 17. Juni ist neu gehegt.
Die Leipzigerstrasse sah ich grau und hoch,
den Jüdenhof errichtete noch keiner.
Am Alex schimmern vor Gewalt,
Blicke von Stasi-Enkeln wild und kalt.
Bauliche Vielfalt ziert den Prenzlauer Berg,
Ernst Thälmann steht im Schmutz und starrt.
Am Greifswalder Bahnhof sah ich Menschen streben.
Den jüdischen Friedhof kann ich am Samstag nicht betreten.
Der Davidstern leuchtet weiß aus Bankenlehnen,
in der Meyerbeerstrasse traf ich einst Freunde und war blöd.
Sie stecken mich an, die Kinder des Lachens.
Sie albern am Wegesrand, fern allem Ernst.
Ein Zauber begann, mir ein Grinsen zu machen,
wie ein neues Gewand, das die Sorgen entfernt.
Lebensphasen
Die Sonne scheint, man grüßt den Nachbarn aus dem Haus an der Ecke, und plötzlich ist er da, der neue Lebensabschnitt.
Das Leben ist in Bewegung.
Komisches Wort: [ ... ]
Im Leben hattest du zu oft Schmerzen,
davon hat das Schicksal dich nun befreit,
jetzt sitzt der Schmerz in meinem Herzen,
das Leid zu verarbeiten kostet viel Zeit.