Ihr glaubt den Krieg da draußen noch gewinnen zu können...
ich weiss, dass ich ihn schon längst verloren habe!
Ich wußte nichts über dieses Land und seine Menschen...
als ich hierher geschickt wurde!
Doch jetzt weiß dieses Land und seine Menschen alles...
alles über mich und eine zerbrochene Seele!
Sie sehen mich... so wie ich mich im Spiegel sehe!
Wohin ist das Kind, der Mensch... der ich einst war, gegangen?!
Tägliche Qual- die Fratze lacht, Schreckliches getan... dabei gelacht!
Wer vergibt mir, welche Macht... um mich herum nur finstre, dunkle Nacht!
Ich funktioniere, jeden Tag...
will nur noch überleben und schaufle dafür für andere ein Grab!
Ein Mann, ne Frau... ein Kind, egal-
muss manchmal töten für mein Abendmahl!
Seh Kameraden an meiner Seite fallen...
wird unser Tun wohl Gott gefallen?!
Bin Tage, Wochen und schon zulange hier...
der Mensch verschwindet- es siegt das Tier!
Telephon, Briefe, elektronische Kommunikation...
Sie verstehen zuhause nichts- Resignation!
Ich kehre heim, ein Held... ein Wrack-
Musik ertönt, die Flagge lacht!
Große Worte, Lobeshymnen... ich seh nur noch die Leichen stinken!
Bin wieder Zuhause, fremde Welt... komm nicht zurecht-
Erinnerung mich quält!
Die Liebsten können nicht, wolln es nicht sehn...
was da drüben ist mit mir geschehen!
Alleingelassen kämpfe ich, tief in mir etwas zerbricht!
Überdosis, Kugel, Strick- egal...
das Ende naht, hab keine Wahl!
Ich tu den Schritt, verzeiht mir bitte...
der Krieg in mir... riß mich noch raus- aus eurer Mitte!
Aus meinem Gedichtband..."Mehr als 50 Gedanken aus der Klinik" ...
es gibt auch außerhalb des Klinikalltags Dinge, über die es sich lohnt nachzudenken!
Kommentar:Wie mutig der Soldat von sich spricht.
Wer führt ihn vom Feld?
Vielleicht er selbst?
Verstärkt er die eigene Stimme
die seit Kindheitstagen in ihm spricht?
Hört er sie heraus- aus dem inneren Chor?
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut
Kommentar schreiben zu "El Guerra"
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.
Ein kleiner Ort, noch nie von ihm gehört,
der Zufall hatte mich dorthin geführt.
Kutter gegen die Kaimauer dümpeln,
die Wellen wabernd im Morgenlicht funkeln,
der Fischer lässt den Motor an, [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]