Was erzählt er da, Glauben? An etwas, was man nicht sieht?
Märchenlegenden alter Tage, wer glaubt denn noch an solch ein Lied?

Halt! Halt! Aber warte kurz; zur Anschauung tue ich es kund.
Dem Glauben ins Wesen geschrieben, glauben kann nur, wer seine Freiheit nutzt: Unglaube ist ebenso ein Nebenprodukt.

Aber ist dies nicht der springende Punkt? Ein Wille, dazu noch frei, oder auch alles wieder Spinnerei? Die hochgepriesene Wissenschaft der Enthüllung noch vertagt, das Ich, die Seele und der freie Wille - sind sie dabei doch so ganz brav.

Vergangen sind weise Menschen und Jahrtausende, ohne allbefriedigende Lösung, dürstenden Herzen ein Gedicht keine wandelnde Wende!

Um Gottes Willen! Gesagt ist nicht: Die Wissenschaft uns nichts nützt.
Ein Werk des menschlichen Geistes; welch Ironie hier doch sitzt!
Der zermürbende unter den Philosophen, Kant hat bekannt gemacht; Überweltliches gesperrt dem Verstande. Die Seele, das Ich und der freie Wille - damit für immer verbannt?

Keineswegs! Unmöglich sonst solches Geschwafel! Krönend frag ich mich; Fragen schließlich darf man sich; verkennt Kant den Kernbestand? Der Glaube, ein Zuspruch an das Wort Gottes, dieses zum Menschen spricht: Gemeint ist nicht irgendein Hirngespinst! Kein Produkt des Geistes dies ist, man doch von Offenbarung spricht!?

Aber wahrlich, am Beginn wir angelangt scheinen. Die Rede war vom freien Entscheiden. Und so bleibt es einem Jeden daheim: Glaube ich, oder lasse es lieber sein.


© Aydin


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