Ein Männlein aus Woltersdorf,
das reiste durch die Welt.
An manch seltnen Stätten,
kaufte er von den fetten
Torten, für ein wenig Geld,
auch kaufte er polymorph.
Die Weiblein an dem Dorftisch
die aßen gerne Torten,
sie waren keine Schlanken.
Doch taten sie ihm danken,
mit blumig feinen Worten,
sie dankten polymorphisch.
Das Männlein polymorph,
so wie es einmal war,
verwandlte sich in 'nen Pfau
und stellte sich zur Schau.
Doch wer er wirklich war,
wusste keiner im Dorf.
Das Gedicht ist eine Parodie. Es darf nicht ernst genommen werden, genauso wie die Gestalt, die umschrieben wird. Solche Gestalten gibt es in der Realität, deren Einfalt ist traurig. Den Ort gibt es mehrfach, der Ort in der Nähe von Berlin ist mir bekannt.
Kommentar:Hmmm........! Komme da nicht ganz klar mit Deinem Gedicht! Wen oder was wolltest Du parodieren? Polymorphe Gestalten gibt es nicht, es sei denn man bezieht sich auf das Älterwerden, nur das geht sehr langsam von Statten, dass man es wohl nicht als polymorph bezeichnen kann! Dafür gibt's simple Wörter.
Kommentar:Lieber Michael, vielen Dank für Deine kritischen Worte. Die Parodie ergibt sich aus dem situativen Kontext und der Überschrift. Mir schien das mir vor kurzem unbekannte Wort geeignet als Stilmittel für jede Strophe. Nun, ich bin kein Linguist. Natürlich fehlt der Gestalt/ Person Identität (s. Letzte Strophe). Die anderen erwähnte Personen finden scheinbar Sinn im Torten in sich hineinzuschlingen, statt, ab und zu mal ein Stück zu genießen. Das parodierte Udo Jürgens in seinem Lied "Aber bitte mit Sahne". Aber, Udo Jürgens war sprachlich und musikalisch ein Genie - wer bin ich dagegen? Ich werde meine Anwendung bei Zeiten überprüfen. Mein Gedanke lag so in Richtung vielschichtig, vielfältig, unterschiedlich. Viele Grüße Günther
Kommentar:Hi, ich finde das Wort "Polymorph" gar nicht mal so übel. Kannte ich auch noch nicht! Was mehr paßt sind deine letzten 4 Zeilen. Ich will hier nicht kritisch sein, denn linguistisch betrachtet bin ich auch kein Held. Solche Gedichte reizen aber trotzdem und ich weiß wohin Du gedanklich hinaus willst. Mir fällt da immer die Geschichte vom Großen Fressen ein, in dem sich Menschen totfressen. Ein Seitenhieb auf unsere nimmersatte Geselschaft, die dann letztendlich vom Tod bestraft wird und übertragen auf Dein Gedicht wohl von der Umformung zur Hesslichkeit, was ja als Abschreckungsbeispiel auch seine Wirkung nicht verfehlt. Wenn Du dieses Beispiel vielleicht als kleinen Hinweis nehmen könntest und es nochmal versuchst könnte was draus werden. Aber wie gesagt ist es nur ein gutgemeinter Vorschlag. Es geht ja hier um nix! Ich finde es nur Schade, dass dem Wort es nicht ganz recht getan wurde. Sorry, Du kannst das bestimmt noch besser! Ich kenne ja ein wenig Deine anderen Gedichte die waren alle spitzenklasse! Wünsche gutes Gelingen und vielleicht sollte man eine Nacht drüber grübeln. Mir hilft das oft! :-)
Kommentar:Cooler Text! Ich finde, gerade das Wort "polymorph" macht den Text zu etwas besonderem! Das Wort ist die Radachse um das sich der Text dreht, der Eyecatcher, und ein Wort, das den Text selbst polymorph erscheinen lässt! Wortkunst. Bravo!
Kommentar:Lieber Michael, danke. Grübeln, tue ich schon lange nicht mehr, aber ich denke viel nach, vor allem im Wald kann ich meine Gedanken gut sortieren. Wie Du gesagt hast, es geht um nichts, für mich ist es stimmig. De ehrenwerte Reich-Ranizcki (leider bereits verstorben), würde vermutlich den Kopf schütteln. Das Gedicht selbst ist ca. sechs Wochen alt und hat für sich eine Tiefe, von der man als Aussenstehender nur die Eisbergspitze sieht. Der Gebrauch der Verniedlichungen z.B., sollte auch auf den schlichten, einfältigen Geist der Akteure hinweisen.
Viele Grüße, Günther
Im Leben hattest du zu oft Schmerzen,
davon hat das Schicksal dich nun befreit,
jetzt sitzt der Schmerz in meinem Herzen,
das Leid zu verarbeiten kostet viel Zeit.
Ach, wär ich für deinen Kopf
doch nur das Kissen,
ich tät' dich nicht vermissen,
die Nacht mit dir durchträumen,
nicht einen Traum versäumen,
manchmal übermütig mit dir ringen,
bis zum [ ... ]
Ich möchte frei sein.
Untröstlich erfasst mein Herz die Existenz.
Viele widersetzen sich dem Weltenschein. Niemand ist frei.
Inbrünstig, liebevoll und sanft möchte ich mich mit jedem Takt des [ ... ]