Lebensfluss

© Jens Lucka

Zwischen blank genagten Knochen
kam etwas herausgekrochen.
Wärme lockt mit hellem Licht,
so stirbt das Leben wohl noch nicht.

Grün und saftig mag es sein,
ward einst Nahrung fürs Gebein.
Appetitlich anzuschauen,
um es grasend zu zerkauen.

Nur geliehen sind die Spenden,
bis zum Tod sie zu verwenden.
Achtsam daher sein Genuss,
wer zum Leben beißen muss.

Sauber schmecken Gräser nur,
hüten Beißer Wald und Flur.
Wasser wird nur lecker sein,
ist das Kühl der Quell noch rein.

Mögen über Baumes Wipfel,
über Berges höchstem Gipfel,
stehts die Lichter, die uns finden,
diesen Kreislauf fort verbinden.

Wie wir nehmen oder geben,
nagt der Zahn am Erdenleben.
Falls unsre Gebeine bleichen,
mag es für den Nächsten reichen.

Fern bleibt jede neue Welt.
Nur die eine wird bestellt.
Bis ans Ende sei gewiss,
dass sie uns aller Tafel ist.

© Jens Lucka

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Herbert Kaiser
Sonja Soller
Alf Glocker
Michael Dierl
Bücherdiebin

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