Krieg der Engel (7), die Chance auf Freiheit

Hiob, da stehen wir nun, du im Schatten des Bösen
Und ich mit dem Schwert gerichtet gegen dich.
Unserer einstigen Freundschaft wegen, sei dir die Chance gegeben,
nutze sie und erkläre dein Schaffen und dich,
bevor du musst dein Ticket ins Néant einlösen,
Denn nimmer darfst atmen und leben!

Erklären soll ich mich?
Ist´s denn nicht offensichtlich?
Mein Freund, den Grunde kennst sicherlich!
Keine weitere Silbe verschwenden werde ich!

Meine Schmach war so groß und erst mein Leiden!
In all der Zeit konnte ich es nie vermeiden,
daran zu denken welch Unheil mir ist widerfahren.
Mein Herz verlangt nach Rache seit all diesen Jahren.

Und jetzt werde ich sie mir nehmen.
Und kein Erbarmen wird es geben.
Denn ich will, dass jeder das Innenleben
Meines Herzens kann sehen!

Erheb ruhig dein Schwert und versuch mich zu richten.
Im Ende wird es dich nur vernichten.
Denn, wenn du es jetzt tust, bist nicht besser als ich.
Leg das Schwert zu Boden, du machst dich ja lächerlich.

Willst das Böse, mich, besiegen.
Und wozu? Schau dich doch nur um!
Für was willst du siegen?
Warum kämpfst du hier? Warum?

Wäre es nicht besser, das alles hier einfach zu zerstören?
Und nichts dergleichen je wieder zu beschwören?
Menschen sind so zerstörerisch, so sinnlos
Und denken dennoch ihr Leben lang ihr Sinn sei groß.

Sie lassen sich so einfach manipulieren.
Sind so dankbar, will jemand sie korrumpieren.
Sie verdienen es nicht zu sein, zu existieren.
Sie sollen vergehen. Ich werde sie eliminieren!

Sie sind so jämmerlich mit ihrem Glauben.
Vermögen es damit, nur zu verschließen die Augen
Vor der Wahrheit ihres Lebens,
Dass all ihr Streben ist vergebens.

Sie bemühen und winden sich
Und doch ändert es sich nicht,
Dass sie dem Tod nicht entgehen
Und im Grunde zum Sterben leben.

Warum werden sie überhaupt geboren,
Leben sie nur mit der Hoffnung im Tode errettet zu werden?
Sie haben damit von Geburt an bereits verloren
Und hoffen somit nur auf ein sicheres Sterben.

Sag, mir mein Freund, der mir ein Henker sein will,
Was ist von all dem der tiefere Sinn?
Kannst einen erkennen? Dann ich bitte dich erkläre mir ihn!
Denn ich sehe keinen, so sehr ich mich auch bemühen will!

Drum richte mich, wenn du wirklich an deine Sache glaubst!
Aber bedenke, du die Menschen dann um die Chance auf Freiheit beraubst!
Denn, nur, wenn sie nicht sein müssen,
Können sie die Freiheit begrüßen.

Mein Freund, horche in dich hinein!
Willst du so oder überhaupt sein?
Entscheidest dich, zu meinem Mörder zu werden,
Lässt die Menschen weiter als determiniertes Spielzeug zu sterben.


© Jacques Bernard


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