Ich sitze in einem mit bunten Bildern beklebten Bett,

mein Bett, mein Schrank, meine Wände...

alles voller Bilder.

Kleine Bilder.

Sterne und Kätzchen,

Blumen.

Zitate.

Neben mir steht so ein Ding,

funktioniert wie ein Fächer,

sieht aber gar nicht so aus.

Auf meinem Schoß ist ein schwarzer Kasten,

ebenfalls mit bunten Bildern beklebt.

Ein Lama, eine Ananas,

paar Sprüche.

“Not all disabilities are visible”.

Ihr wisst, was ich meine, hm?

Mit diesem Kasten kann ich schreiben.

Ohne Papier, ohne Tinte.

Kann direkt jeder lesen,

wenn ich das möchte.

Ihr denkt, dass ich reich bin, hm?

Normalerweise funktioniert das Ding ohne Stecker,

ist aber kaputt.

Meine Pfeifen riechen wie Bonbons.

Und man braucht sie nicht anzünden.

Die Musik?

“Sleeper in Metropolis” von Anne Clark.

Kommt aus der Anlage da.

Nix besonderes.

Seit zehn Jahren benutz keiner mehr so’n Ding.

Warum ich es dann tue?

Ich mag es einfach.

Ich mag auch Anne Clark.

Sie ist eine von euch.

Keine Ahnung, wie sie lebt,

aber ist das wichtig?

Was ich gerade esse?

Nudeln mit Frischkäse.

Für euch sicher ein Festmahl.

Ja, ist ganz lecker,

aber Soße wäre nicht schlecht.

Doch mein Geld ist verdampft.

Dumm, was?

Doch ihr müsst zugeben,

das bittere Leben,

ist besser,

mit Wassermelonengeschmack!


© Mathi Psychowesen


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Beschreibung des Autors zu "Eine von euch"

Das lyrische Ich vergleicht sich hier mit den "echten" Expressionisten und beschreibt ihr "luxuriöses" Leben.

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