Er ist der Geist des Chaos. Er bleibt ohne Heilung!
Er denkt, er wohnt allein in diesem Haus.
Er denkt, er wohnt allein auf der Welt!
Er denkt, er wohnt allein im Universum.
Er ist Lärm und Krach! Er ist Streit und Hass!
Er denkt wie ein Irrer! Er lebt wie ein Irrer!

Er ist der Spieler! Er ist der Wahnsinn!
Er spielt, den Boss in diesem Haus.
Er spielt, den König auf der Welt.
Er spielt, den Gott im Universum.
Er ist Krieg und Tod. Er ist Neid und Not!
Er denkt wie ein Teufel. Er lebt wie ein Teufel!

Er ist ohne Feinde. Er kennt keine Gnade.
In dem Haus darf er nerven.
Als der Boss des Chaos!
Auf der Welt darf er nerven.
Als der König des Irrsinns.
Im Universum darf er nerven.
Als der Gott des Krieges.
Er lebt die Hölle. Er liebt das Elend

Er ist die Folter. Jeden Tag.
In dem Haus wehrt sich keiner.
Denn, da gibt es nur noch Kasper.
Aber keine Männer.
Auf der Welt wehrt sich keiner.
Denn, da gibt es nur noch Feiglinge.
Aber keine Menschen.
Im Universum wehrt sich keiner.
Denn, da gibt es nur noch Sklaven
Aber keine Engel.

Die Welt ist krank!
Das Leben hat Fieber!
Es ist die Nacht der Freiheit.
Es ist die Nacht der Kunst.
Es ist die Nacht der Wahrheit.
Es ist die Nacht der Schönheit .
Es ist der neue Tag!
Für den die Liebenden streiten!

Und die Frage ist:
Erwacht der Mensch wieder mit Gebeten?
Erwacht der Mensch wieder mit Mut?
Erwacht der Mensch wieder mit Denken?
Erwacht der Mensch wieder mit Hoffnung?
Findet der Mensch wieder Mut. Kämpft!
Und lebt wieder im Paradies!

(C)Klaus Lutz



Ps. Das Gedicht basiert auf reiner Phantasie.
Alles andere ist Zufall!


© humbalum


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Beschreibung des Autors zu "Die Krankheit"

Aus der Webseite: "Fassadenkratzer"

Die Bedeutung der Ukraine auf dem Geopolitischen
Schach - Brett des US Imperialismus!

Kein Ereignis kann aus sich selbst heraus, sondern nur aus dem Gesamtzusammenhang beurteilt werden, aus dem es hervorgeht. Die US-abhängigen Politiker und Medien des Westens stürzen sich aber nur auf das militärische Eindringen Russlands in die Ukraine, das für sich genommen aus westlicher Sicht natürlich völkerrechtswidrig und beklagenswert ist. Doch was ist vorher in der Ukraine unter starkem Einfluss der USA und seines EU-Anhanges geschehen, das Russland in eine solche Situation gebracht hat, aus der es keinen anderen Weg mehr sah, seine Sicherheitsinteressen zu wahren? Vorschnelle, auf erweckten Emotionen beruhende Urteile können nur verschlimmernd wirken. Es kommt zunächst alles auf die Erkenntnis der ganzen Wirklichkeit an, um vernünftig urteilen und handeln zu können.

Von den Zielen des US-Imperialismus

In rund zweihundert Jahren wurden die USA aus einer britischen Kolonie durch nahezu pausenlose Kriege und weiträumige Eroberungen eine imperiale Weltmacht, die unverhohlen anstrebt, vollends die ganze Welt zu beherrschen. Wie ein roter Faden zieht sich durch ihre Geschichte die rücksichtslose Durchsetzung eigener Kontroll- und Macht-Interessen.
Der führende US-Geostratege Zbigniew Brzezinski stellte in seinem Buch „Die einzige Weltmacht“ nicht ohne Stolz fest:

„Nicht nur beherrschen die Vereinigten Staaten sämtliche Ozeane und Meere, sie verfügen mittlerweile auch über die militärischen Mittel, die Küsten mit Amphibienfahrzeugen unter Kontrolle zu halten, mit denen sie bis ins Innere eines Landes vorstoßen und ihrer Macht politische Geltung verschaffen können. Amerikanische Armeeverbände stehen in den westlichen und östlichen Randgebieten des eurasischen Kontinents und kontrollieren außerdem den Persischen Golf. Wie die … Karte zeigt, ist der gesamte Kontinent von amerikanischen Vasallen und tributpflichtigen Staaten übersät, von denen einige allzu gern noch fester an Washington gebunden wären.“ 1

Amerikas geostrategisches Hauptaugenmerk liegt nach Brzezinski auf Eurasien, wo sich die USA schon an strategisch wichtigen Punkten festgesetzt haben. Eurasien vollkommen in ihren Einfluss- und Herrschaftsbereich einzubeziehen, sei das große geostrategische Ziel der USA. Denn Eurasien bilde die zentrale und größte kontinentale Landmasse der Erde, in der „zwei der drei höchstentwickelten und wirtschaftlich produktivsten Regionen“ liegen, 75 % der Weltbevölkerung leben und in dessen Boden und Unternehmen „der größte Teil des materiellen Reichtums der Welt steckt. (…) Amerikas potentielle Herausforderer auf politischem und/oder wirtschaftlichem Gebiet sind ausnahmslos eurasische Staaten. Als Ganzes genommen stellt das Machtpotential dieses Kontinents das der USA weit in den Schatten. … Eurasien ist mithin das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft auch in Zukunft ausgetragen wird. ….“2

Von größter strategischer Bedeutung für die USA ist Europa. Es ist ihr „unverzichtbarer geopolitischer Brückenkopf auf dem eurasischen Kontinent“. Das „Atlantische Bündnis“, so die verschleiernde Vokabel für die US-Herrschaft, verankert den politischen Einfluss und die militärische Macht Amerikas unmittelbar auf dem eurasischen Festland.
Die europäische Einigung ist für die USA von größter Bedeutung, weil sich mit jeder Osterweiterung der EU automatisch auch die Einfluss- und Machtsphäre der USA nach Osten erweitert. Diesem in die „postkommunistischen Staaten Mitteleuropas einschließlich der baltischen Republiken, Weißrusslands und der Ukraine und sogar Russlands“ führenden Prozess müsse daher größte Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Mit der Osterweiterung der EU müsse aber die entsprechende Erweiterung der NATO einhergehen.
„Sie ist für die transatlantische Verbindung von entscheidender Bedeutung. … Der entscheidende Punkt bei der NATO-Erweiterung ist, daß es sich um einen ganz und gar mit der Ausdehnung Europas selbst verbundenen Prozeß handelt. … Sollte die von den Vereinigten Staaten in die Wege geleitete NATO-Erweiterung ins Stocken geraten, wäre das das Ende einer umfassenden amerikanischen Politik für ganz Eurasien.“ 3

In dieser Strategie nimmt die Ukraine eine besonders wichtige Stelle ein. Sie wird als ein wesentlicher geopolitischer Dreh- und Angelpunkt betrachtet, „weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Russlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr. Es kann trotzdem nach einem imperialen Status streben, würde aber dann ein vorwiegend asiatisches Reich werden, das aller Wahrscheinlichkeit nach in lähmende Konflikte mit aufbegehrenden Zentralasiaten hineingezogen würde, die den Verlust ihrer erst kürzlich erlangten Eigenstaatlichkeit nicht hinnehmen und von den anderen islamischen Staaten im Süden Unterstützung erhalten würden. … Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Russland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden.“ 4

Diese Hintergründe sind von mir bereits in einem Artikel vom 28. März 2014, am Beginne der Umsturzereignisse in der Ukraine, dargestellt worden, auf den ich hier zum Genaueren verweisen muss. 5

Die innere Spaltung der Ukraine

Hier muss zunächst auf die historisch bedingte innere Spaltung der ukrainischen Bevölkerung in einen russisch orientierten und einen westlich orientierten Bevölkerungsteil eingegangen werden, die sich in gleichsam unversöhnlicher Feindschaft gegenüberstehen. Denn sie bot dem Westen den Ansatzpunkt, in der Ukraine sukzessive Fuß zu fassen.
Ich übernehme hier wesentliche Punkte aus meinem Artikel vom 16.3.2015, auf den ich im übrigen (auch zu den Quellen) verweisen muss.6

Russen und Ukrainer haben denselben historischen Ursprung in der „Kiewer Rus“ des neunten bis zwölften Jahrhunderts. Deren territoriales und kulturelles Erbe wird von den nationalen Kräften beider Seiten jeweils für sich beansprucht. Für Russland gilt die Kiewer Rus als „die Mutter aller russischen Städte“. Darin liegt für die meisten Russen die tiefe psychologische Bedeutung der Ukraine, die innerlich immer als ein Teil Russlands empfunden wurde.

In offen eingestandener Unfähigkeit, eine staatliche Ordnung zu begründen, riefen die Kiewer Wikinger aus Skandinavien herbei, bei ihnen zu regieren. Das skandinavische Wort „Rus“ (= Ruder; „Ruoti“ waren die Schweden) gab den Namen für dieses im 9. Jahrhundert entstehende Reich unter germanischer Führung. So entstand zur ersten Jahrtausendwende aus der Verschmelzung von Skandinaviern und Ostslawen mit byzantinischer Kultur und Religion die Bevölkerung der Kiewer Rus, aus der allmählich die Differenzierung in Russen, Ukrainer und Weißrussen hervorging, die immer eng verwandt geblieben sind.

Der Schwerpunkt der Kiewer Rus verlagerte sich im 12. Jahrhundert auf das Fürstentum Wladimir, später auf Moskau. Von da an stand das Territorium der heutigen Ukraine lange unter litauischer, später unter polnischer Herrschaft, wobei der Name „Ukraine“, der Grenzland bedeutet, erst etwa seit dem 16. Jh. als ethnische Bezeichnung auftaucht. Die stark freiheitlich gesonnenen ukrainischen Kosaken leisteten den polnischen Machthabern immer mehr Widerstand und unterstellten sich mit Teilen des ukrainischen Territoriums 1654 wegen der engen Verwandtschaft von Sprache, Kultur und Religion dem russischen Zaren in Moskau, der ihnen weitgehende Autonomie zusicherte.

Doch bereits 1667 wurde die Ukraine zwischen Russland und Polen neu aufgeteilt: Kiew und die Gebiete östlich des Dnjepr (linksufrige Ukraine) fielen an Russland, Polen erhielt die westlichen Gebiete (rechtsufrige Ukraine) und die Gebiete Weißrusslands. Diese Teilung war ausschlaggebend für die unterschiedliche politische und kulturelle Entwicklung von West- und Ostukraine, deren Folgen heute eine große Rolle spielen.

Nach den drei Teilungen Polens Ende des 18. Jh. wurde auch die westliche Ukraine russisch, mit Ausnahme Ost-Galiziens, das zu Österreich kam. Russland fasste unter Katharina der Großen die südlichen und östlichen Gebiete der Ukraine zu einem russischen Gouvernement zusammen (Neurussland) und gründete die Städte Odessa am Schwarzen Meer sowie Sewastopol und Simferopol auf der Halbinsel Krim. Die bisher fast unbewohnten Steppengebiete im Südosten wurden urbar gemacht und größtenteils mit Russen, aber auch mit Deutschen bevölkert. Die Kern-Ukraine wurde in dieser Zeit auch als „Kleinrussland“ bezeichnet.

Im Ersten Weltkrieg mussten die Ukrainer Russlands gegen die Westukrainer Galiziens kämpfen. Schließlich kam 1921 nach einem verlorenen kurzen Krieg das ehemals österreich-ungarische Ostgalizien an Polen. Die Zentral- und Ostukraine wurden als Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik Teil der Sowjetunion.

In der polnisch gewordenen Westukraine war es schon früh zu Unabhängigkeitsbestrebungen gekommen. Bereits 1920 gründeten nationalistische Westukrainer die „Ukrainische Verteidigungsorganisation“ (UVO), die sich eine „Unabhängige West-Ukrainische Volksrepublik“ zum Ziel setzte. Während der rigorosen Polonisierung des westukrainischen Landesteils Polens kämpfte sie im Untergrund gegen den polnischen Staat.
Als zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 Ostgalizien und Westwolhynien von der Roten Armee besetzt wurde, wendete sich hier der Untergrundkampf der OUN nun gegen die Sowjets, in dem 7.000 Menschen, die meisten von ihnen Kommunisten und Juden, ermordet wurden. Auf der anderen Seite fielen 1940/41 in vier großen Deportationswellen aus den sowjetisch gewordenen Gebieten nach Schätzungen über 600.000 Menschen zum Opfer.

Die stark antipolnischen und antirussischen ukrainischen Nationalisten der OUN unter Stepan Bandera sahen bereits den deutschen Polenfeldzug als Anfang einer Befreiung durch die nationalsozialistischen Deutschen und verbanden sich in Westgalizien mit ihnen. Zwei von der OUN aufgestellte Bataillone mit den Bezeichnungen Roland und Nachtigall marschierten beim deutschen Angriff gegen die Sowjetunion 1941 mit der Wehrmacht in die Zentral- und Ostukraine ein. Eine von der OUN aufgestellte Ukrainische Aufstandsarmee (UPA) kämpfte im Untergrund gegen die hier aktiven sowjetischen Partisanen-Einheiten und löste sich erst ein Jahr nach dem Ende des Krieges auf. Etwa 17.000 Ukrainer ließen sich Mitte 1943 in die 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische Nr. 1) übernehmen.

Doch nur wenige Ukrainer der sowjetischen Republik Ukraine empfanden ihre sprachliche Assimilation als tragischen Widerspruch, sie gab ihnen vielmehr die Möglichkeit, nicht nur die Ukraine, sondern auch das Imperium als Heimat zu sehen. Die große Mehrheit hatte keine nationalistischen Selbständigkeitsbestrebungen. Die Ukraine war nicht wie Polen, Ungarn oder die Tschechoslowakei ein sowjetischer Satellitenstaat, sondern sie war Teil der Sowjetunion. Zwar hatte sie unter dem Terror Stalins ungeheuer zu leiden, wie im inszenierten Hungertod von Millionen von Ukrainern um 1933, der „Holodomor“ genannt wird, aber ähnlich ist es auch anderen Völkerschaften ergangen. In den langen Jahren der Sowjetunion wurden viele Ukrainer Teil des Systems, in dem sie sich einrichteten, Karriere machten und vor allem zu Millionen im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen kämpften – und gegen Westukrainer.

Die lange Zeit als Teil der totalitären Sowjetunion hat die Ukraine stärker geprägt als etwa die Tschechen oder Ungarn, die eine nationale Identität gehabt und bewahrt haben. Als die Sowjetunion 1991 zusammenbrach, wurde die Ukraine von ihrer plötzlichen Unabhängigkeit im Grunde überrascht. Insbesondere in ihren östlichen Teilen blieb sie weiter ein Vorhof Russlands. Und die neuen Regierungen hatten nichts, womit sie die Leere ausfüllen konnten, die das Imperium hinterlassen hatte. Eine nationale Identität ließ sich aus der Geschichte dieser polyethnischen und multikulturellen Bevölkerung nicht herleiten.

Selbst die ukrainische Sprache ist für den Kiewer Schriftsteller Michail Bulgakow eher ein bäuerlicher Dialekt des Russischen als eine originär eigene Sprache und ihre Einführung als Nationalsprache nicht ein neuer patriotischer Anfang, sondern ein Rückschritt in einen beschränkten, bornierten Nationalismus. Und von einem sich steigernden künstlichen Nationalismus, der von prowestlichen Kräften der Westukraine ausgeht, ist der neue Staat in seinen bisherigen gut zwanzig Jahren geprägt. Weil der Strom einer geschichtlichen Identität fehlt und die vielfach von Massengewalt westukrainischer, prowestlicher Nationalisten wie ostukrainischer Sowjets beherrschte Geschichte des 20. Jahrhunderts auch nicht objektiv aufgearbeitet wird, wurden die eigenen verklärten Taten der Vergangenheit national heroisiert und zu Bestandteilen ukrainischer Identität erhoben.

Die Vielfalt der unterschiedlichen ethnischen und historisch gewachsenen Regionen der Ukraine in einen monolithischen nationalen Einheitsstaat zu pressen, in dem die jeweils an der Macht befindliche Seite die anderen auch kulturell dominiert, ist ein rückwärtsgewandter, explosiver Wahnsinn, der zu inneren Konflikten führen musste. Diese Bestrebungen wurden und werden aber vom Westen unterstützt, denn sie bieten ihm die Möglichkeit, die Ukraine aus dem Einflussbereich Russlands herauszulösen.

Vorbereitungen

Bereits seit den fünfziger Jahren operierte die CIA kontinuierlich in der Ukraine. Sie knüpfte dort früh Kontakte mit den ukrainischen Nationalisten, die unter Stephan Bandera die Nazis bei ihrem Vormarsch gegen die Sowjetunion unterstützt hatten und deren Hass gegen die Russen ungebrochen war. Banderas Sicherheitschef Mykola Lebed, von der Gestapo ausgebildet, wurde zum wichtigsten Mann der CIA, um im Kalten Krieg Einfluss auf die Ukraine zu nehmen. Es wurden Agenten in die Ukraine ein- und ausgeschleust und das ukrainische Untergrundnetzwerk in jeder Hinsicht unterstützt. Von Anfang an ging es im Kern um die Schwächung Moskaus.7

Nachdem die Sowjets das Netzwerk infiltriert hatten, verlegte man sich auf den verdeckten ideologischen Kampf. Unter Lebeds Führung wurde in New York ein Kulturprogramm gestartet, von Kissinger genehmigt und von Brzezinski ausgeweitet, in dessen Rahmen eine von der CIA gegründete private Organisation „Prolog Research Corporation“, ukrainische Zeitungen und Bücher ukrainischer Dissidenten veröffentlichte sowie Radioprogramme produzierte.
Diesem verdeckten Programm zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung diente seit 1983 auch die „National Endowment for Democracy“ in den USA (NED (Nationale Stiftung für Demokratie), die formal als private Stiftung firmiert, aber vom US-Außenministerium finanziert wird. Der Jahresetat der Stiftung beträgt ca. 100 Millionen Dollar, wovon 2012 etwa 3,4 Millionen „zur Demokratieförderung“ an lokale Vereine und Verbände in der Ukraine flossen.

Dass die Finanzierung der Einflussnahme auf die innere Entwicklung der Ukraine insgesamt noch viel umfangreicher ist, offenbarte Victoria Nuland, Assistant Secretary of State for Europe and Eurasian Affairs, also die Beauftragte der US-Regierung auch für die Ukraine, auf einer Pressekonferenz am 13. Dezember 2013. Sie erklärte, dass die USA seit der Unabhängigkeit 1991 den „Übergang der Ukraine zu guten demokratischen Institutionen und Regierungsformen sowie zu einer Zivilgesellschaft“ mit mehr als 5 Milliarden Dollar unterstützt haben. Interessant ist, dass das Video des CNN über diese Pressekonferenz mit „Regime-Wechsel in Kiew“ überschrieben wurde, als gerade der Sturm auf den Maidan begonnen hatte.

Hinzu kommt, dass der 2014 Ministerpräsident gewordene Arsenij Jazenjuk seit 2007 eine Stiftung „Open Ukraine“ für „Internationale Dialoge, kulturelle Horizonte und Junge Führer“ betrieb, die „mit einer neuen Generation von Künstlern, Unternehmern und Aktivisten“ aus unterschiedlichen Regionen arbeitete, die sich um sozialen Wandel (sprich Umsturz) bemühen. Die Stiftung wurde u. a. auch vom US-Außenministerium direkt, der NATO, der britischen Politik-Steuerungszentrale Chatham House, dem German Marshall Fund oft the United States sowie der International Renaissance Foundation des US-Großspekulanten und Multimilliardärs George Soros gefördert und unterstützt.

Nach dem Vorbild der US-Stiftung NED gründete die Europäische Union 2013 den Europäischen Demokratiefonds EED (englisch: European Endowment for Democracy) zur Förderung demokratischer zivilgesellschaftlicher Organisationen, Bewegungen und von einzelnen Aktivisten in an die EU angrenzenden Ländern. Er hat die Form einer privaten Stiftung, wird aber von der Europäischen Kommission, den EU-Mitgliedsstaaten und der Schweiz finanziert. Der Stiftungsrat wird vom CDU-Abgeordneten im EU-Parlament und Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses Elmar Brok geleitet, den selbst das Springer-Blatt „Bild“ als „Brüssels heimlichen Strippenzieher in Kiew“ bezeichnete.

Die Aktivitäten der durch den Westen finanzierten oppositionellen Kreise nahmen schon lange vor den Maidan-Unruhen auch Formen paramilitärischer Vorbereitungen für einen gewaltsamen Umsturz an. Bereits 2006 hat offenbar eine Gruppe von jungen Demonstranten vom Maidan-Platz, Mitglieder der Nazi-Gruppe Ukrainische Selbstverteidigung (UNA-UNSO), auf der NATO Basis in Estland eine gründliche paramilitärische Ausbildung in Terrorismus erhalten.
Der ukrainische Politiker Oleg Tsarew deckte am 20.11.2013 im Parlament auf, „dass ein 2012 von der US-Botschaft veranstaltetes TechCamp dazu gedient hatte, ´potentielle Revolutionäre zur Organisation von Protestaktionen und einem Umsturz der Regierung heranzubilden`.
Auch die polnische linke Wochenzeitung Nie (Nein) veröffentlichte am 18. April 2014 einen Bericht über die Ausbildung der gewalttätigsten Aktivisten des Euro-Maidan in Polen, die vom polnischen Außenministerium finanziert wurde.

Nach Aussagen von Vasily Stoyakin, Direktor des ukrainischen „Politicel Marketing Centre“, in einem am 26.2.2014 veröffentlichten Video, seien allein im Sommer 2013 in der Ukraine in speziellen Camps ca. 800 Personen mit ideologischen Programmen ausgebildet worden. Dazu kämen weitere Camps im Ausland. Die Leute seien speziell für urbane Konflikte und den taktischen Nahkampf gegen die Polizei, einschließlich des Gebrauchs von Schusswaffen geschult worden.

Der Umsturz der prorussischen Regierung

Der prorussische Präsident Janukowitsch lehnt am 21.11.2013 die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU vorerst ab, da die ukrainische Wirtschaft noch nicht stark genug und so die notwendigen Voraussetzungen noch nicht gegeben seien, eine Einschätzung, die Angela Merkel drei Tage vorher in einer Regierungserklärung am 18.11.2013 ebenfalls abgegeben hatte. Die Ukraine wäre angesichts ihrer wirtschaftlichen und technischen Rückständigkeit in einer vorgesehenen „tiefen und umfassenden Freihandelszone“ ohne Schutzzölle nicht konkurrenzfähig gewesen und durch den Ausschluss einer gleichzeitigen Anbindung an eine Zollunion mit Russland und die Integration in die EU-Militärpolitik in eine völlige Abhängigkeit von der EU gekommen. Zudem wollte sich Janukowitsch gleichwertige Wirtschaftsbeziehungen zu Russland offenhalten, zumal dieses einen Preisnachlass auf Gaslieferungen von ca. drei Milliarden US-Dollar jährlich und den Ankauf von Staatsanleihen in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar in Aussicht stellte.

Es kam interessanterweise sofort zu Demonstrationen auf dem Maidan gegen Janukowitsch, die innerhalb von 3 Wochen auf 500.000 bis 800.000 vorwiegend junger Teilnehmer aus dem ganzen Land anschwollen, was nur aus den jahrelangen Vorbereitungen in den vom Westen unterstützten oppositionellen Vereinigungen und einer zentralen Steuerung erklärbar ist.
Daran war auch der dann Präsident gewordene Oligarch Petro Poroschenko mit seinem Fernsehsender Kanal 5 maßgeblich beteiligt. Er berichtete, dass die stellvetretende US-Außenministerin Victoria Nuland und die außenpolitische Sprecherin der EU Catherine Ashton am 11.12.2013, während der Nacht, in der der Sturm auf den Maidan begann, in Kiew waren. Nuland sprach mit den Demonstranten und half Essensrationen zu verteilen. Ashton war Arm in Arm mit Jazenjuk unter den Demonstranten zu sehen. Auch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle wollte bereits am 4.12.13 mit seinem Besuch bei den Demonstranten nach eigenen Aussagen ein „Zeichen setzen dafür, dass die Ukraine in Europa willkommen ist“. Und der EU-Abgeordnete Elmar Brok bestärkte und befeuerte am 7.12.2013 in einer Rede auf dem Maidan die Demonstranten.

Verschiedene Videos zeigen große Mengen ukrainischer Jugendlicher, die Schlange stehen, um sich als Demonstranten gegen 20 Dollar pro Tag anheuern zu lassen. Von Anfang an waren die Demonstrationen nicht nur friedlich. Videos zeigen, wie Polizisten-Mannschaften, die sich völlig defensiv verhielten, mit Pfefferspray, Faustschlägen, Schlagstöcken, Pflastersteinen und Molotowcocktails unentwegt angegriffen und (vergeblich) provoziert wurden.

Die Verschwörung der USA und der EU zum Sturz der prorussischen Regierung Janukowitsch wurde vollends an das Licht der Weltöffentlichkeit gezogen, als Russland am 6. Februar 2014 ein abgehörtes Telefonat zwischen Victoria Nuland und dem US-Botschafter in Kiew Geoffrey R. Pyatt ins Netz stellte. Darin klärten beide ab – also während Janukowitsch noch im Amt war! – dass nicht der von der EU, insbesondere Deutschland, aufgebaute Boxer Wladimir Klitschko in die künftige Regierung solle, sondern dass Jazenjuk Ministerpräsident werden müsse. Pyatt wurde beauftragt, die Dinge entsprechend in die Wege zu leiten.

Seit Januar ließ der Anführer des Rechten Sektors, Dimitri Jarosch, seine Leute auf die Polizei schießen, wie selbst Spiegel-Online am 3.3.14 feststellte. „So trug er maßgeblich zur blutigen Eskalation bei.“ Diese erreichte ihren Höhepunkt am 20. Februar 2014. Außer Scharfschützen von beiden Seiten gab es auf einmal ein zusätzliches Scharfschützen-Kommando, das wie bestellt von neun bis zwölf Uhr von Dächern und aus Fenstern u. a. des Hotels Ukraine gezielt sowohl Polizisten wie zahlreiche Demonstranten, unbeteiligte Passanten und Ärzte, insgesamt mehr als fünfzig Menschen, erschoss. „Die bekannte Strategie, Vertreter zweier Konfliktparteien zugleich zu töten, sodass jede Gruppe annehmen muss, die jeweils andere habe geschossen, ging auf: Chaos und blinde Wut griffen um sich.“
Janukowitsch flüchtete am 21.2.14 vor den heranstürmenden bewaffneten Gruppen und wurde vom Parlament durch einen – eindeutig verfassungswidrigen – Beschluss seines Amtes enthoben. Es handelte sich also um einen Putsch gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten, was aber keine westliche „demokratische“ Regierung störte.

Für Putin war mit der Installierung eines westlichen Marionetten-Regimes in Kiew eine absolute Grenze überschritten, die den elementaren Sicherheitsinteressen seines eigenen Machtbereiches gezogen ist. Er konnte nicht hinnehmen, dass die Ukraine zur Aufmarschbasis der NATO gemacht und Russland von seinem einzigen eisfreien Marinestützpunkt auf der Krim abgeschnitten wird. Dass Putin als erstes die Schenkung Chruschtschows rückgängig machen und die Krim wieder Russland anschließen würde, ja musste, war vorauszusehen.

In einem CNN-Interview sagte US-Präsident Barack Obama am 1. 2. 2015 mit überraschender Offenheit:
„Putin traf die Entscheidung in Bezug auf die Krim nicht etwa aus einer großen Strategie heraus, sondern einfach, weil er von den Protesten des Maidan und der Flucht von Janukowytsch überrascht wurde, nachdem wir einen Deal zur Machtübergabe ausgehandelt hatten.”

Also Putin hat nach Obama nicht etwa aus einer strategisch geplanten Ausweitung seines Machtbereiches die Krim annektiert, sondern er hat einfach nur auf den für ihn gefährlichen Machtwechsel reagiert. Diese Aussage Obamas impliziert, dass strategisch planmäßig die USA gehandelt haben, die hinter den Kulissen für den für sie günstigen Machtwechsel gesorgt haben. Der eigentliche Angreifer sind die USA, Russland hat sich im Interesse seiner Sicherheit nur gewehrt.

Einen Tag zuvor, am 30. Januar 2015 hatte der US-Politikwissenschaftler George Friedman, Gründer der einflussreichen Denkfabrik Stratfor (Spitzname: „Schatten-CIA“) den Putsch in der Ukraine in die große Geostrategie der USA eingeordnet. Das Ziel der US-amerikanischen Politik sei es, eine europäische Supermacht durch die Annäherung zwischen Deutschland und Russland zu verhindern. Dem hätten auch die beiden Weltkriege gedient. Diese Absicht bestimme ebenfalls den aktuellen Konflikt um die Ukraine. Es gehe darum, einen Gürtel aus antirussischen und europaskeptischen Staaten zu schaffen, die als Pufferzone zwischen Russland und Deutschland fungierten. Hierzu gehörten vor allem die baltischen Staaten, Weißrussland und die Ukraine.8 –

Man darf nicht aus dem Auge verlieren, dass die treibende aggressive Macht in der Ukraine das Weltimperium USA mit seinen Vasallen Nato und EU ist. Nicht Russland hat Truppen und Waffen in Mexiko an der Grenze zu den USA zusammengezogen, sondern die USA haben die historisch eng mit Russland verbundene Ukraine zu ihrem aggressiven Vasallen gemacht, und drohend gegen Russland gerichtete Raketensysteme werden seit 2016 an verschiedenen Orten in Osteuropa installiert, die Putin auch in der immer intensiver mit der NATO zusammenarbeitenden Ukraine befürchtet.

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Kommentare zu "Die Krankheit"

Re: Die Krankheit

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.03.2022 7:14 Uhr

Kommentar: Uffa

LG Alf

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