Die Ruhe vor dem Sturm

Wir riechen den Rauch des in der Ferne lodernden Feuers.
Wie ein Gerücht liegt das kommende Unheil auf allen tratschenden Zungen.
Zu spüren ist bereits die Präsenz des lauernden Ungeheuers.
Ist es physisch noch nicht hier, hat es unseren Geist schon verschlungen.

Das Herz traut sich, nur noch leise zu atmen.
Will um keinen Preis jemandem seine Ängste offenbaren,
Sieht es doch diese furchteinflößenden Gefahren,
Die dort in den nächsten Tagen und Monaten auf uns warten.

Diese Erkenntnis verfolgt, jagt und erlegt uns in unseren Träumen,
Betäubt und zerfrisst unseren Willen zu träumen.
Die Seele geht zu Grunde, endet in einem Zustand von Wahnsinn,
Zerrissen von Furcht und Wut, erkennt sie in nichts mehr einen Sinn.

Resignierend gibt der Mensch sich geschlagen seinem Schicksal
In Erwartung seiner Tortur, seiner scheinbar endlosen Qual.
Mit einem Blick in die Zukunft trägt schwarz selbst die Hoffnung
Und das ist ja nur die Ruhe vor dem Sturm.


© Jacques Bernard


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