Was soll denn das Gegreine,
die Welt sei ungerecht und hart?
Gehört sie dir? Sie ist nicht deine,
das Leben hat dich da genarrt.
Was soll denn das Geweine,
dem Menschen fehlte es an Glück,
es gäb statt Kuchen meist nur Steine,
was Böses säße dir im Gnick.
So siehst du Schatten, nie die Sonne.
Du machst die Nacht zu deinem Tag.
Doch haust du nicht in einer Tonne,
vorerst auch nicht in einem Sarg.
Genieße, freue dich spontan,
was Tag um Tag dir vor die Füße fällt.
Viel Schönes kannst du so erfahren,
auch dieses bietet deine Welt.

Ein Gedicht von Tobias Spranger


© Tobias Spranger


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Kommentare zu "Trost"

Re: Trost

Autor: Varia Antares   Datum: 27.10.2020 18:28 Uhr

Kommentar: Ein schönes Werk. Ich finde auch die Botschaft schön, denn es kommt darauf an, wie man die Dinge und Ereignisse sieht/beurteilt. Hart ist das Leben und zugleich auch weich. Es gibt immer etwas, an dem wir fast zerbrechen, und etwas, das uns aufbaut, uns guttut und uns Kraft gibt.

Wenn man ein Leben lang immer nur gelitten hat und erkennt, dass sich die äußeren Umstände in absehbarer Zeit nicht so rasch ändern werden, dann kann eine Veränderung der inneren Perspektive im Sinne von Dankbarkeit und "das Beste aus der Lage machen" uns enorme Erleichterung und inneren Frieden bringen. Das heißt nicht, dass man nicht mehr versuchen soll, äußerlich belastende Umstände zu ändern. Es heißt nur, dass man sich von äußeren Missständen nicht auch noch seinen Seelenfrieden rauben lässt. Und sobald man es schafft, einen kühlen Kopf zu bewahren, erkennt man auch Chancen, hat gute Ideen oder sieht plötzlich etwas, das auch im Außen weiterhelfen kann, um das Leben rapide zu verbessern.

Man muss das nicht so sehen, aber wenn man es tut, fühlt sich das Leben viel leichter an. Und gerade wenn es einem sehr schlecht geht, kann ein Wechsel der Perspektive das Entscheidende sein, was einem die Kraft gibt, weiterzumachen, am Leben zu bleiben und weiter auf ein besseres Morgen hinzuarbeiten.

Liebe Grüße
Varia

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