Acht Stunden Tagesarbeit
ergeben dem Journalisten einen Artikel,
dem Epiker eine halbe Seite Text und
dem Lyriker das Quentchen eines Gedichtes.
Das ist das anerkannte Maß.
Nach einem Jahr sind das
200 Artikel, ein halber Roman oder 50 Gedichte.

Was ununterbrochen aus der Feder quillt,
und sei es auch druckreif,
dient lediglich der spontanen Fixierung des inneren Objekts (André Malraux).
Aufgabe des Künstlers ist es,
das dabei wirklich Gemeinte
aus den plakativen Floskeln
zu befreien.

Kreativ ist der Mensch nur unter 25
(von Schiller bis Einstein).
Was danach kommt
ist Ausarbeitung des angesammelten Materials
oder ‚Alterslyrik‘.


© Karl Hausruck


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Kommentare zu "Was denn das Schreiben sei"

Re: Was denn das Schreiben sei

Autor: Verdichter   Datum: 23.10.2020 19:08 Uhr

Kommentar: Wer Menschen in Schablonen presst
und tut dies als Wahrheit kund,
ist einer, der fremd denken lässt,
für den passt eckig auch in rund...

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