Es gab eine Zeit, da habe ich die Sonntage gehasst.
Sie zogen sich endlos, boten keine Abwechslung,
pure Langeweile, die Zeit stand still und wartete,
ich war froh, wenn mit dem Montag die neue Woche begann.
In dieser Zeit war ich als Jugendlicher ziemlich einsam,
für Kinder gibt es kaum Unterschiede in den Wochentagen,
später, mit meiner Frau und dann mit der eigenen Familie
waren die Sonntage das Ziel der Sehnsucht und viel zu kurz.
Jetzt nähere ich mich fast wieder dem Zustand der Kindheit,
die Unterschiede zwischen Sonn- und Werktagen verwischen,
jeder Tag ist inzwischen viel zu kurz, das Leben rast dahin,
manchmal wünsche ich mir die Langeweile der Kindheit wieder.
Aber die Erinnerung an die trostlosen, endlosen Sonntage,
die ist schon noch da und ich kann mit denen mitfühlen,
die immer noch einsame Sonntage verbringen und sich nach
dem Alltag sehnen, mit seinen guten und schlechten Abwechslungen.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]