Geh den Weg verschlungener Gedanken,
die ein Dickicht bilden wo du immer bist.
Trink den Trunk den Engel tranken,
sei unentwegt dein eigener Chronist –
und vergiss nicht Träume zu erwähnen
nach denen sich die Menschen sehnen.
Murmle dein Gebet für keinen stolzen Gott,
sprich für dich selbst und bleib dir treu.
Üb gegen jene Bande immerfort Boykott,
die nicht besser ist als bloße Spreu –
und lüg dir niemals in die eigne Tasche.
Du bist das Licht – die Lügner aber Asche!
In diesem Labyrinth sich nicht zu irren,
das ist die hohe Kunst der Lebensfreuden.
Selbst wenn die strengsten Fröste klirren
sollst du die Nacktheit nicht vermeiden,
die schonungslos dir jede Wahrheit zeigt –
wo sich der Pöbel, ahnungslos, verneigt!
Gewinne dir ein Land aus tausend Illusionen,
auch wenn das Ziel in Einbahnstraßen endet.
Achte nicht darauf, ob sich die Mühen lohnen,
ob dir ein Esel seinen Segen spendet –
du bist allein auf der Entdeckungsreise.
Denk sorgsam gut und ganz auf deine Weise!
Kommentar:Lieber Alf,
es ist als hätte ich geschrieben, am besten gefällt mir die 2. Strophe und die 3., die 4. und die erste. Toll geschrieben. Man muss einfach seinen Weg gehen und immer auf seine Weise.
Ganz herzliche Grüße aus dem sonnigen Norden, Sonja
Kommentar:Lieber Alf,
durch taktvolles Versmaß und besondere Reimform geht dein Gedicht sofort ins Blut. Und der Inhalt hat wie meistens Glocker-Qualität.
Liebe Grüße Wolfgang
Lieber Alf,
ich meinte natürlich nicht, das ich das Gedicht geschrieben haben könnte, sondern,
dass du meine Gedanken (ähnlich wie deine) in so ein wunderbares Gedicht eingefasst hast. Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht.
Kommentar:Lieber Alf, das ist ein guter Leitfaden. Allerdings habe ich mich schon sehr oft geirrt. Das Labyrinth ist schon tricky... aber den Irrtum erkennen und umdrehen und noch mal versuchen - das hilft manchmal.
Gruß, Verdichter
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]