Meine Erkenntnis des Lebens ist diese: der Mensch erkrankt nur an Einem resp. kommt krank zur Welt - weil er glaubt, etwas zu haben. Er hält es nicht aus, besitzlos zu sein. Er klagt über Grenzen und Mauern, aber bindet sich freiwillig an seiner Habe fest. Er verschuldet sich derer sogar und fesselt sich an Kredite. Er sucht Heil bei Ärzten und Alternativheilern die an derselben Krankheit leiden und sie nicht heilen können. Der Frage nach dem Sinn des Lebens ist keine Antwort zu finden. Um das auszuhalten, muss er sich in Träume und religiöse Rituale flüchten, Maskeraden aufführen und sie zu sog. Wahrheiten machen. Erinnern hilft nicht gegen das Vergessen- soviele Mahnmale und Grabkreuze wir auch aufstellen. Die Wissenschaft ist unsicher und mürbe, weil sie nur von dem ausgehen kann was sie kennt, um schlüssig was aussagen zu können. Kurzum: mein Gedicht aus dieser Weisheit spricht, ohne Anspruch auf Gültigkeit. Und am Ende des Lebens ist man froh, all diesem schönen Schein nicht mehr verpflichtet zu sein. Aber alles gut gemacht, so spricht´s Gewissen.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]