Warum setzt sich Jemand wie ich an den Schreibtisch
und träumt? Der nie Jemanden hatte. Der überall
durchgefallen ist. Der nirgendwo etwas getaugt hat.
Warum setzt sich so Jemand an den Schreibtsich und
träumt? Ein Prolet. Ein Behinderter. Ein Kranker. Ein
Verachteter Ein Ausgestossener. Warum, setzt sich
so Jemand an den Schreibtisch und träumt? Dem
Nichts geblieben ist! Der ohne Geld ist! Ohne Freunde!
Ohne ein Leben! Ohne Bildung! Ohne ein besonderes
Wissen! Warum setzt sich so jemand an den
Schtreibtisch und träumt? Jemand der nichts hat. Den
Niemand braucht. Den niemand vermißt. Den niemand
beachtet. Über den niemand nachdenkt. Den niemand
interessiert. Warum setzt sich so jemand an den
Schreibtisch und träumt? Und denkt nach! Über den
Augenblick der stimmt. Über den Tee, den er trinkt.
Über den Mensch, der ihm begegnet ist. Über das
Gespräch, das er geführt hat. Warum und wieso?
Und wieso und weshalb? Kann sein deswegen!

Warum setzt sich jemand wie ich an den Schreibtisch
und träumt? Jemand der immer nur ganz unten war.
Der nie gehör fand. Der nie gezählt hat. Der nie gelebt
hat. Der nur belogen wurde. Nur verleumdet wurde.
Warum setzt sich so Jemand an den Schreibtisch und
träumt? Und denkt nach! Und fühlt! Und sieht! Und
will verstehen! Und will leben! Und gibt nicht auf.
Und ist da. Und will da sein. Warum setzt sich so
Jemand an den Schreibtisch und träumt? Und denkt
über schönes nach. Über das bessere Leben. Über die
Menschen. Über die Welt und wie Sie sein könnte.
Über den Glauben, der es sein könnte. Über die Liebe,
die es sein könnte. Über das Wissen, das es sein
könnte. Über den Mensch, der es sein könnte. „Mit
einem Lächeln. Einem wahren Satz! Einem Mensch
der begreift!“ Warum und Wieso? Und Wieso und
Weshalb?“ Kann sein deswegen!

Warum setzt sich Jemand wie ich an den Schreibtisch
und träumt? Der nie etwas haben wird. Der nie mehr
Gesund sein wird. Der vergessen ist. Der verlassen ist.
Der verloren ist. Der ausgezählt ist. Der am Boden
liegt. Auf den nichts mehr wartet. Warum setzt sich
so Jemand an den Schreibtisch und träumt? Und
sieht, wie die Welt sich dreht. Und sieht Licht. Und
sieht Gedanken. Und sieht Leben. Und sieht Wahres.
Und sieht Gutes. Warum setzt so Jemand wie ich an
den Schreibtisch und träumt? Von dem was noch
nicht ist. Von den Sätzen, die es noch nicht gibt. Von
den Ideen, die noch fehlen. Von Worten, die noch
ungesagt sind. Warum setzt sich so Jemand wie ich
an den Schreibtisch und träumt? Von dem Denken
das noch nicht entdeckt ist. Von Sätzen und Brücken
und neuen Ländern die es gibt. Warum setzt sich so
Jemand, wie ich, an den Schreibtisch und träumt?
Und geht einfach los. Der für niemanden Interessant
ist! Der für Niemanden etwas ungewöhnliches hat.
Für den Niemanden einen Blick hat. Warum und
Wieseo! Und Wieso und Weshalb? Auch wenn es
niemand bemerkt! Das Leben ist da! Nur deswegen
und deshalb! Und auch deswegen: „Warum nicht!“

(C)Klaus Lutz

11/2009


© Klaus Lutz


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