Ich trete nicht zurück,
du sterbender Fluss
vor deinem abschüssigen Ufer!
Dein starker Arm
im Nullwinkel gehoben
weist lange Wogen hinterher
Wellen, die uns brechen.
Einen Steinwurf noch,
dann erwacht dir Unvernunft,
wächst Küste zu Sorge,
übersteigt Glaubensberge,
propagiert und schwadroniert.
Jene Schuld umspült auch meine Stille,
Rauch und Rausch,
dein gelenktes Gas im Tommelschlag
erzeugt Furcht und Schrecken.
Bezahlt ist das teure Siegerbad,
der Triumpf,
der viel zu leichten Wege.
Sodom spricht als Feuerwalze
bis uns Schweiß ersäuft im Blut
und mürbe krümmt die Sicht -
gewissenlos, hilflos!
Gefälligkeit verblendet Schuld?
Ich aber trete nicht zurück,
nicht unter der Furcht
vor dem Tod zu leiden,
um am Galgenband von Schmerz
erbärmlich entlang zu hangeln,
den viel zu galligen Kuss
unwillkürlich zu empfangen,
die schwarze Brunnenpest
des Krieges nackte Seele zu spüren -
unbarmherzig-eindringlich,
eisig-blank!
Es ist die Lust, die Existenzen bricht,
der Mob, der Mord, das Volk, das Wort!
Ich trete nicht zurück,
nur dieses Mal,
trotz Not und Zornesfalten,
die Augen ängstigend im Kreis,
gefolgt bis nach Eden,
spreche ich das aus
wovon die eilende Rauchfahnen
am vergänglichen Baldachin
unaufhörlich erzählen!
Ich trete nicht zurück,
nur dieses Mal
ohne den Fluch
der Kanonen und Brandbomben!


© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 25.05.2016)

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Die Antwort auf Krieg

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