Rubicon

“Dort auf kahler Anhöhe hoch zu Roße
verweile ich in stillem Schweigen - doch
zerteilt ein stummer Schrei mein Herz
als zum Fluße ich euch schreiten seh`!

Der Himmel gärt in dunklem Zorne
läßt lichterloh die Schlößer brennen
die ihr daselbst nur aus Luft erbaut
im falschen Glauben an die Ewigkeit!

Mit Argosaugen gewahr ich Wege,
Wege, die blind ihr nur erstolpert,
denn an dünnem Haare über euch
dräut gnadenlos ein eisern Schwert!

Wär` ich des Menschen niemals Freund
unlängst schnitt ich den feinen Strang
und beschwor das allerletzte Schicksal
sogleich mit Macht zur Erd` hernieder!

Unfroh seh` ich euch Gestalten wandeln
die Entscheidung hart in Fels gebrannt
zu überschreiten nun den Rubicon
zu queren die Brücke zum Untergang!”


© Freigeboren


3 Lesern gefällt dieser Text.





Beschreibung des Autors zu "Rubicon"

Wie oft stolpern wir in festgefahrenen Entscheidungen über den berüchtigten Fluss, bei dem es keine Revidierung gibt...




Kommentare zu "Rubicon"

Re: Rubicon

Autor: Uwe   Datum: 03.11.2015 9:20 Uhr

Kommentar: H_I,
und ich stolpere wie oft über deine "festgefahrene Entscheidung", auch bei kurz gesprochener Silbe statt "ss" das alte "ß" zu verwenden.
Ich grüsse und küße dich
brüderlich
U.

Re: Rubicon

Autor: Homo_Ingenuus   Datum: 03.11.2015 17:17 Uhr

Kommentar: ;) ja, darin bin ich wahrlich festgefahren! Mir gefällt das alte scharfe s. Und durch es wirkt ein Gedicht in geschriebener Form, wie soll ich sagen, ehrvoller.
Auch im Alltag halte ich es so. :D

Re: Rubicon

Autor: Uwe   Datum: 03.11.2015 20:31 Uhr

Kommentar: Wenn du im Alltag unbedingt noch ehrvoller sein willst, als du es ohne "ß" schon bist - das ist anstrengend! Auch für dich (heißt: noch mehr für deine Umgebung).
Danke, mein Lieber, für dein Bezugnehmen auf meine Kommentare.
Uwe

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