so alt
das meine frühere Schrift
die eines Fremden untermalt
ein nebliges Antlitz
vergessener Zeiten Zenit
mit Düften Namen und Taten
deren Freundschaften zerbrachen
und jede Leidenschaft
ewig beschworen
trauert ohne ein Wort verloren
verloren in diesen neuen Zellen
wo symbiotische Städte
ihren Sternenweg erschaffen
und alles Erwachsene verfällt
zu Ehren dieser neuen Welt
in der ich Fremdkörper wurde
ein Relikt unter Sinnlosen
deren konservierte Sprache
keine Wirkung erzielt
dem Gedeihen fremd
das Wertvollste verspielt
besessen – ihre Nichtigkeit
abzüschütteln um jeden Preis
einmal nur aufzufallen
den unvergessenen Moment
mit klammen Fingern festzuhalten
in diesem Strudel
fremdgeleiteter Interessen


so alt
das nicht mal dein Gesicht
mir innig erhalten blieb
bloß einer fernen Stimme Klang
und ihre wahren Worte
deren Liebe mich umfängt
in dieser nackten Zeit
in der Pöbel bedrängt
und schlechter Same
dunkle schmierige Züge trägt
und Kontinente überschwemmt
mit unreinem Gehabe
und Wüstengottes Bettelheer
ein totes unfähiges Meer
wo ich nun schwimme
im Blute schlechter Hostien
keine Geweihten
der Quelle mächtige Wirte
edler Rebe Gesinnung
Wissender Bestimmung


so alt
das neue Sterne erschienen
und jene Lichter
im Dunkel verblichen
ferner als die Zeit Zeit hat
die Wirklichkeit Existenz webt
wie wir sie kennen
wo alles Geschehene niemals war
und gleichzeitig doch ist
wenn der Ausgangspunkt
zum Ausgangspunkt wird
und das Leben Tod ist
und der Tod nicht existiert
weil das Leben sich entzieht
und der Schatten bloß verbleibt
meines Willens in diesem Leib
. Leihgabe der Leidenspforte
unter dem Joch gesetzter Fristen
durchströmen magische Worte
dies strudelnde Vernichten
die neue Richtung zu verkünden
in jenes ferne zeitlose Bestehen
losgelöst von alten Plänen
unsere Spezies zu erschaffen
auf dem Planet der Affen


und sei es in einer Sphäre
geistiger Fokussion
extrahiertes Energiemuster
individueller Cluster
deren Nanomembrane
sich in Atome spalten
und vereinen
so alt wie das einzig Wahre
verloren in unzähligen Leibern
durch seinen Widerspruch
zu neuer Prägung fähig
in reiner Willenskraft
Ziele und Orte beruft
in seiner Potentialsphäre
aus Gewolltem
im Vorhandenen
Füller der überbrückten Leere
Anstoß und Empfängnis
Idee im Entstehen
Vergehen im Werden
zusammen als mächtige Ballung
oder als Funke der Seelen
feines Gespinst aus Nebel
dessen Räume durchdrungen
bleiben von Zuständen
und deren eignen Zeiten


so alt
das jede gefühlte Wunde
in jenem endlosen Meer erblindet
und ihr sehnsüchtiges Träumen
durch fremde Worte wiederfindet
die Möbius=Schleife
des Daseins verbindet
um Existenzketten zu weben
reelle wahrscheinliche Fäden
offener oder geschlossener Welten
in deren kreisenden Wellen
sich mögliche Zustände verdichten
weniger universell
als ihrer eigenen Beschaffenheit treu
von Knotenpunkt zu Knotenpunkt neu
sogar völlig frei von Raum und Zeit
oder sich selbst inbegriffen
wie es der ewige Schatten tat
in dessen Fußstapfen
sich weitere Losgelöste erlösen
indem sie ihre Wahr=Nehmung
und ihre Sinnes=Erfahrung
ohne Ideen geleitet belassen
die Regulative zu entdecken
die sie werden ließ was sie wollten
was ihr Wille scheint
denen das erste vergeistigte Sternenvolk
seine Zeitalter hinterließ
unendlicher Mikrokosmos der Teilchen
in komplexer Materie manifestiert
deren innere Realität bestimmend bleibt
doch deren Wahrheit sich abnutzt
wie vergangene Glaubenssätze
und Wahrheitsdogmen
deren Ziele längst neue Ziele begruben


so alt
das Ordnung und Chaos identisch wurden
in ihrer totalitären abhängigen Form
und bloß ihr gegenseitiges Einen
jenes Zwischenbestehen möglich macht
wo keines bleibt und den Kreislauf stoppt
doch nicht die Welt wird geordnet
und ihre Wesensmerkmale ergründet
zersetzt ohne Selbst und Ich
ein diffuser Ursprungsteppich
aus nebligem Weihrauch
ohne manifestierende Essenz
ein blindes Auge ohne Seinsstruktur
oder von göttlicher Gnade abhängig
der Anbetung bedürftig
von kurzfristig festen Augenblicken
die kaum Zeit für ihren Aufbau finden
und sich im Heilswahn binden
ohne die Potentialsphäre zu entdecken
die Reise Ziel Sehen und Erfassen ist
Zerstörung wählt das Nichts
ohne die Möglichkeit des Werdens
und wird zur Leere
zur Gebetsmühle einer Wiederholung
keine Wiederanbindung
ans kosmische Netzwerk
der Daseinsmeere
von intuitiver Harmonie
aufnehmende Schwingung
einer geistigen Trägerwelle
die pure Sprache der Seele




Do not USE anything of
my work!


© j.w.waldeck 2008


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Beschreibung des Autors zu "ZEITLOSE REFLEXION"

Aus einem unveröffentlichten Buch.




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