Einsam

© Elias Raave

Ich war, ich bin, ich werde sein,
in trauter Dreisamkeit allein.

Mit dem "ich", dass einst gewesen,
und dem, dass noch weit vor mir liegt,
bin ich im jetzt: dreifaltig' Wesen,
Das über alle Zweifel siegt.

Denn alles, was ich je' erfahren,
Hat sich fest in mir eingeprägt.
Schleppt sich mit, in all den Jahren,
in meinen Charakter, der dadurch erst lebt.

In allem, was ich grade bin,
hier, im jetzt, im Augen-Blick,
erkenne ich vergang'nen Sinn,
doch leider gibt es kein zurück.

"Hinterher ist man immer schlauer",
ein Spruch, beständig wie Beton.
Gemeißelt in des Lebens-Mauer,
davor liegt.... ein brauner Karton.

Ich öffne ihn,
meine Zukunft liegt drin.

Eingelegt, in glühendem Sand,
fast schon Glas, nur nicht klar....
hab' mir die Hände dran verbrannt.

So fange ich an, mit schmerzenden Fingern,
vor der Mauer des Lebens ein Hüttchen zu zimmern.
Hier ziehe ich ein, harre aus bis zum Tag,
an dem der Sand ausgekühlt, sodass ich es vermag,
mit meiner Bestimmung die Lebensmauer zu durchbrechen.......

Mein Schicksal gehört mir, Regisseur bin ich,
bin endlich befreit, doch eines habe ich nicht..

Das Herz, das sich zu meinem gesellt.
So bin ich also allein' in der Welt.
Ich war, ich bin, ich werde sein,
in trauter Dreisamkeit, mit mir, allein.

-Elias Raave-


© Elias Raave


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