Wie lange haben wir nicht mehr in Ruhe gesprochen
als Kinder mehr gestritten
uns in den Jahren danach nur sporadisch getroffen
unter Oberflächlichkeiten gelitten
Wie sehr unser Denken auseinanderklafft
die hat es so verschiedene Realitäten geschafft?
Woher kommt dein innerer Hass?
Wieder werde ich vor dir blass
Was siehst du in einem Menschen?
Ich sehe dich vor allem kämpfen
spüre die zerstörerische Gewalt
dein suchen nach Halt
Wo hast du einen scheinbaren Halt gefunden?
dich an Meinungen, an Haltungen gebunden
für jene Ansichten dich geschunden
und immer noch offen sind in dir die Wunden
Wie lange haben wir nicht mehr in Ruhe gesprochen
als Kinder mehr gestritten
uns in den Jahren danach nur sporadisch getroffen
unter Oberflächlichkeiten gelitten
Den Menschen willst du bewerten
am liebsten sind dir die scheinbaren Gelehrten
du umgibst dich nur mit gleichgesinnten Gefährten
doch bunte Blumen wachsen auch in anderen Gärten
den Menschen reduziert auf Gedankenkonstrukte
so oberflächlich wie die Etiketten der Produkte
beurteilst du ihn in gut, in schlecht,
verurteilst ihn nach deinem Recht
In deinem Weltbild darf es mich nicht geben
ohne zu einer Richtung hin zu streben
ohne für die Verteidigung einer Seite zu leben
ohne von links oder rechts zu reden
Wenn ich sage, in Palästina geschieht ein Völkermord,
die Regierung treibt mit deutschen Waffen jene Menschen fort
unser Geschoss sich in die Brustkörbe bohrt,
Menschen dort sterben im Akkord
Dann hast du mich sogleich als Antisemiten gesehen
wie konntest du mich nur so sehr missverstehen
traurig war ich nach deinem gehen
für dich muss die Welt aus links oder rechts bestehen
Schon immer...
… war ich dir zu weich
..waren alle Menschen für mich gleich
...alle Menschen im Inneren reich
Warum?
Willst du die Menschen nach fälschlichen Kriterien spalten?
Ist das nicht der Anfang aller Gewalten
Was wir hören, wenn wir den Fernseher anschalten?
Sollten wir uns nicht endlich klüger verhalten?
Wie lange haben wir nicht mehr in Ruhe gesprochen
als Kinder mehr gestritten
uns in den Jahren danach nur sporadisch getroffen
unter Oberflächlichkeiten gelitten
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]